Jugendliche Flüchtlinge fahren nun sicher Rad
Der Fahrrad-Club Dormagen spendete jetzt Helme für die jungen Neuankömmlinge.
Dormagen. Sie sind wissbegierig, interessiert an ihrer Umgebung und wollen in Dormagen heimisch werden: Dabei helfen Mitarbeiter des Diakonischen Werkes den 23 jungen Flüchtlingen im Alter zwischen 15 und 17 Jahren, die in Dormagen in der JUMA untergebracht sind — der Jugendeinrichtung für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. „Es macht Freude zu sehen, wie schnell sie unsere Sprache lernen und sich zurechtfinden“, sagt Jan Klawitter (33), Leiter der JUMA. Er und sein Team setzen darauf, dass die Jugendlichen aus Afghanistan, Syrien, Irak und Somalia, die ohne ihre Familie in Deutschland sind, so schnell wie möglich eigenverantwortlich am Leben in Dormagen teilnehmen. Alle gehen inzwischen zur Schule und besuchen Jugendzentren wie „Die Rübe“ in Horrem.
Am Samstag erhielten die Flüchtlinge eine Spende: Wilfried Nöller, Vorsitzender des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) Dormagen, überreichte den Jugendlichen Fahrradhelme. „Damit sind sie nun für den Straßenverkehr gut ausgerüstet“, erklärt Jan Klawitter. Die Fahrräder sind ebenfalls Spenden, die Klaus Güdelhöfer vom Kinder- und Jugendbüro der Stadt organisiert hat. Bereits im Vorfeld gab es Tipps für den Straßenverkehr für die Jugendlichen: „Verkehrsregeln wurden auf Arabisch und Farsi als Info-Blatt weitergegeben“, sagt Klawitter. Bisher hat er nur positive Rückmeldungen erhalten: „Viele Menschen wollen helfen, wir werden geradezu überhäuft mit netten Gesten.“ Um die Jugendlichen zu integrieren, wählt das JUMA-Team zum Beispiel Sportangebote aus. „Beim Fußball können die Jugendlichen schnell Freunde finden“, weist Jan Klawitter auf die Integrationskraft des Sports hin.
Mit vielen Angeboten sollen den Jugendlichen beispielsweise auch die Mülltrennung und andere Regeln näher gebracht werden. Klawitter hat Hochachtung vor den Jugendlichen, die ihre Heimat verlassen haben und nun allein in einem fremden Land zurechtkommen: „Das fordert viel Energie.“ Während die meisten in Seiteneinsteigerklassen des Berufsbildungszentrums Dormagen oder der Gesamtschule in Nievenheim gehen, hat es ein Junge auf ein Gymnasium geschafft. „Nachmittags organisieren wir zusätzliche Sprachförderung“, erklärt Klawitter.