Zeugnisvergabe: „Ganz wichtig ist eine Erholungsphase“

Die Chefin des Schulpsychologischen Dienstes zum Umgang mit Zeugnissen.

Neuss. Letzter Schultag: In die Freude auf die Ferien mischt sich da bei so manchem Kind die Enttäuschung über die Zeugnisnoten. Jutta Bellen, Leiterin des Schulpsychologischen Dienstes des Rhein-Kreises Neuss, gibt Tipps.

Was raten Sie bei einer Nichtversetzung?

Bellen: Zunächst sollten Eltern mit Kindern und Lehrkräften überlegen, woran es gelegen hat. Nur dann kann es im neuen Schuljahr besser werden. Eine Nachprüfung, um doch noch die Versetzung zu schaffen, empfiehlt sich nur, wenn die Lücken nicht zu groß sind. Sonst ist es oft sinnvoller, das Schuljahr zu wiederholen.

Sollten Schüler mit schlechten Noten auch in den Ferien zum Lernen animiert werden?

Bellen: Ganz wichtig ist eine Erholungsphase. Eltern sollten auf keinen Fall ihre Kinder dazu bringen, direkt am ersten Ferientag in die Bücher zu gucken. Und wer sich tatsächlich für eine Nachprüfung entscheidet, sollte natürlich rechtzeitig mit dem Lernen beginnen, sich aber nicht die ganzen Sommerferien über auf die Prüfung vorbereiten.

Sollten Kinder für gute Zeugnisse belohnt werden?

Bellen: Auf jeden Fall. Dabei halte ich nicht so viel von großen Geldgeschenken oder anderen Sachwerten. Viel schöner ist es meiner Ansicht nach, wenn Kinder und Eltern gemeinsam etwas unternehmen, was sich das Kind schon lange wünscht, zum Beispiel ein Besuch im Freizeit- oder Kletterpark. Red

“ Zeugnistelefon: 02131/928-4070. Der Schulpsychologische Dienst ist montags bis freitags von 8.30 bis 12 Uhr sowie montags bis donnerstags von 13.30 bis 15.30 Uhr erreichbar.