Zum Abschied gab’s eine Schultüte
Zur Verabschiedung von Schulleiterin Gisela Saßmannshausen ging es auf eine fantasievolle Reise.
Kaarst. Für die Schulleiterin des Vorster Georg-Büchner-Gymnasiums, Gisela Saßmannshausen, ist es nun so weit: Sie muss Abschied nehmen, beendete mit einer Feierstunde ihre berufliche Laufbahn als Lehrerin und Schulleiterin. „Sie hatte sich etwas Lustiges gewünscht“, erklärte ihr Stellvertreter Berthold Kummer kurz vor Beginn der Feier in der Schulaula. Rund 120 Gäste und Kollegen, Wegbegleiter und Vertreter aus Verwaltung und Politik waren gekommen, um sich persönlich von der Schulleiterin zu verabschieden.
Die Schülervertreter
Sabine Neuhaus und Thomas Oberländer moderierten nicht nur das Programm, sondern zeichneten auch für Vorbereitung und Organisation des Festakts verantwortlich. Beide schlüpften in die Rolle von Reiseführern, die mit den Gästen und der scheidenden Schulleiterin eine fantasievolle Reise unternahmen und sehr unterschiedliche Ziele ansteuerten. Als Vorbild hatten sie sich Erich Kästners Roman „Das fliegende Klassenzimmer“ genommen und damit den Geschmack von Gisela Saßmannshausen getroffen. An der Seite ihres Ehemannes hatte sie sichtlich ihre Freude an den gereimten Anekdoten und Erinnerungen.
Die Chefin von 77 Lehrern und 745 Schülern ist sehr beliebt, daran gab es keinen Zweifel. Kummer fasste seine Erfahrung mit seiner Chefin treffend knapp zusammen: „Ich habe in den 15 Jahren nicht gekündigt!“
Die Reise startete mit Landesdezernentin Karin Abts-Job, die der Direktorin die offizielle Entlassungsurkunde überreichte und durch die beruflichen Stationen der Geehrten führte. Sie verriet auch Beurteilungsinterna aus der Vergangenheit: „Sie galt schon früh als zielstrebig und zuverlässig“, sagte die Dezernentin. Henriette Schnuppener von der Schulfachschaft Geschichte wagte den Vergleich mit Bismarck, den sie relativierte in „Die Lotsin geht auf eigenen Wunsch von Bord!“
Den Entschluss, zum Ende des laufenden Schuljahres ihren Hut zu nehmen, hatte Saßmannshausen wohl überlegt getroffen, denn in ihrem Leben soll es nun mehr geben als Schule, Noten, Kinder und Eltern. „Mal im Mai in Urlaub fahren“: Das hatte sie im Kollegium verlauten lassen.
Voll des Dankes waren die Vertreterinnen des Förderkreises, Stefanie Schützeichel und Monika Engel-Hiemann, die an die vielen Verdienste von Gisela Saßmannshausen erinnerten: „Sie waren immer bemüht, ihre, unsere Schule voranzubringen und hat immer Kompromisse gefunden.“
Als diese Abschiedsreise bei den Schülervertretern ankam, erreichte sie einen Höhepunkt. Schülersprecherin Lisa Jaspers und ihre Mitstreiter packten ihrer Direktorin eine Schultüte mit vielen guten Dingen und Wünschen. Ihre gemeinsame Feststellung: „Sie waren immer für jeden von uns zu 100 Prozent da. Wir werden Sie vermissen, passen Sie auf sich auf!“ verdeutlicht, wie die Schulleiterin dem Gymnasium ihre Handschrift nicht einfach aufdrückte, sondern mit allen Beteiligten Wege suchte und fand. Monika Engel-Hiemann formulierte dies treffend: „Sie nahmen uns mit, bereiteten und veränderten viele Wege und machten den Planeten Schule belebbar.“