Fußball SC Kapellen peilt den Aufstieg an

Kapellen. · Die Macher des Landesligisten haben den Kader verstärkt und hoffen nun auf den großen Wurf am Ende der Fußballsaison.

 In der vergangenen Saison köpfte Timo Welky (4) den Ball für Fischeln ins Holzheimer Tor. Künftig könnte er das für Kapellen machen.

In der vergangenen Saison köpfte Timo Welky (4) den Ball für Fischeln ins Holzheimer Tor. Künftig könnte er das für Kapellen machen.

Foto: Mark Mocnik

Zwei Jahre nach dem Abstieg aus der fünfthöchsten Spielklasse in Deutschland ist bei den Landesliga-Fußballern des SC Kapellen Schluss mit lustig. „Die Spieler, ich, ja der gesamte Verein – alle wollen zurück in die Oberliga“, sagt Trainer Oliver Seibert. Doch weil er weiß, dass so ein Aufstieg nur bedingt planbar ist, hat er im Verbund mit der Sportlichen Leitung um Jörg Ferber den Kader weiter veredelt. Der SCK startet damit am 4. August im Niederrheinpokal bei der BGE Bedburg-Hau mit 24 Feldspielern und zwei Torhütern in die Saison 2019/2020.

Bei der Zusammenstellung
des Kaders ist Kreativität gefragt

Das erste Ziel sieht der so ehrgeizige Coach schon erreicht: „Wir wollten den Kader mit Qualität spicken.“ Das ist sicher gut fürs Punktekonto, aber auch für die Trainingssteuerung, denn gerade im Amateurbereich ist die Verfügbarkeit des Personals großen Schwankungen unterworfen. Dem Verdacht, der traditionell für seine Sparsamkeit bekannte Klub sei plötzlich auf eine Goldader gestoßen, begegnet Seibert indes offensiv: „Wir arbeiten mit einem moderaten Budget – im Vergleich zu Cronenberg und Velbert, die in der vergangenen Saison hochgegangen sind, aber auch zu manchem Verein in der Bezirksliga, der mehr Geld ausgibt als wir.“ Auf dem Weg, „die besten Fußballer im Rhein-Kreis im Kapellener Trikot zu haben“, setze der SCK eben nicht auf ein dickes Portemonnaie, sondern auf Kreativität: „Wir müssen immer eine Idee haben, wir wir Spieler zu uns holen und sie besser machen können.“

Dazu kommt natürlich eine gute Portion Fleiß: Seit Montag wird auf der, so Seibert, „zu alten und viel zu kleinen Anlage“ in Kapellen für zwei Wochen jeden Tag trainiert, danach bis zum Start der Meisterschaft am 11. August viermal, bevor sich die Umfänge auf drei Einheiten pro Woche reduzieren.

Das erste Vorbereitungsspiel steht bereits am Sonntag im heimischen Erftstadion gegen den Bezirksligisten TSV Bayer Dormagen auf dem Programm (Anstoß 19 Uhr), ebenfalls zu Hause testet der SCK gegen den FC Wülfrath (13. Juli), SC Düsseldorf-West (20. Juli) und den FC Wegberg-Beeck (27. Juli), dazu geht’s am 24. Juli zum Oberligisten SF Baumberg.

Simon Kuschel fällt
die Hinrunde verletzt aus

Partien, die der Integration von neun neuen Akteuren dienen. Zum Teil hochkarätig, aber auch mit einigen Fragezeichen versehen: So ist völlig offen, ob Marcel Kalski nach seinem im vergangenen Sommer erlittenen Muskelabriss im Oberschenkel an alte Klasse anknüpfen kann. In Bestform gilt der 27-Jährige, der mittlerweile in Neuss wohnt und dort auch privat gebunden ist, als wahre Tormaschine: In der Saison 2015/2016 schoss er den VfB Homberg mit satten 28 Treffern in 31 Partien in die Oberliga. Simon Kuschel, gemeinsam mit Timo Welky und Christos Pappas als Stammkraft vom Ligarivalen VfR Fischeln gekommen, fällt mit lädiertem Bandapparat im Fuß sogar für die gesamte Hinrunde aus. Für ihn gelte das Gleiche wie für alle Zugänge, möchte Seibert unbedingt festgehalten wissen: „Er hat auf Geld verzichtet, um zum SC Kapellen zu kommen.“ Auf den letzten Drücker aus dem Saarland zugeflogen ist den Erft-Kickern William Couttin (30). Der in den beiden vergangenen Jahren für den SC Bliesransbach auf Landesliga-Niveau tätige Kolumbianer absolviert in Grevenbroich sein Referendariat und wohnt in Neukirchen. Nach der Vorbereitung entscheidet der Coach, wo der Flügelspieler zum Einsatz kommt.

Mit einigem Respekt begegnet Seibert der mit vielen neuen Klubs bestückten Gruppe. Sein erster Eindruck: „Sie ist einen Ticken stärker als die andere – auch ohne Absteiger aus der Oberliga. Und im Grenzland wird ein anderer Fußball gespielt als im Raum Düsseldorf. Das ist für uns erstmal ein bisschen wie eine Wundertüte.“ und das soll der SC Kapellen sein!“