Goldberger Hof in Dormagen Kartoffeln und Melonen zum Selbsternten
Nievenheim. · Der Goldberger Hof startet am 13. Juli mit einem besonderen Angebot an die Besucher.
Das Feld in der Nähe des Goldberger Hofs ist aufgeteilt in einzelne Bereiche, die mit sichtbar verschiedenen Gemüsesorten bepflanzt sind. Immer wieder kontrolliert Simon Klein die Bohnen, die ebenso wie die anderen Pflanzen dank des Bewässerungssystems und der heißen Temperaturen in den vergangenen Wochen stark gewachsen sind. „Das kommt unseren Gemüsepflanzen zugute, sodass wir pünktlich am nächsten Freitag mit unserem Selbsternte-Projekt starten können“, erklärt der 24 Jahre alte Landwirt, der Sohn von Jürgen Klein ist, der den Garten- und Landschaftsbaubetrieb Goldberger Hof leitet.
Erdbeeren zum Selberpflücken und Blumen zum Selbstschneiden kennt jeder – jetzt also auch Gemüse zum Selbsternten. „Warum sollte das, was mit Obst und Pflanzen funktioniert, nicht auch bei Gemüse klappen?“, meint Simon Klein, der gerade an der Uni Bonn seinen Master in Agrarwissenschaft über Nutzpflanzen gemacht hat. „Damit möchte ich einerseits den Menschen ein Angebot machen, die auf preiswertere Nahrungsmittel angewiesen sind, und andererseits die Freude an Natur, der Landwirtschaft und den Produkten vermitteln“, so der 24-Jährige. Denn durch perfekt dargebotene Portionen im Supermarkt gehe das Wissen über die Herkunft der Nahrungsmittel verloren, zum Beispiel auch darüber, wie die Stängel von Kartoffelpflanzen oder die efeuartigen Blätter von Melonen aussehen.
Am Freitag, 13. Juli, geht es los mit der Bohnen-Selbsternte. Ab da ist das Feld am Goldberger Hof jeden Freitag von 15 bis 18 Uhr sowie jeden Samstag und Sonntag von 10 bis 16 Uhr abschnittsweise zum Ernten und Pflücken freigegeben – unter Anleitung von Simon Klein: „Es ist immer jemand da, der Fragen beantwortet und Hilfestellung bietet.“ Kosten sollen die Bohnen ab 1,10 Euro pro Kilogramm.
Auch die anderen Gemüsesorten, die noch reifen, gibt es ab Mitte August für einen geringen Preis: Kartoffeln ab 1,40 Euro pro Quadratmeter, Kürbisse je nach Größe für 50 Cent bis 1,50 Euro, Mais ab zehn Cent pro Stück, Melonen ab 1,50 Euro pro Kilogramm. Nur auf die Süßkartoffeln (ab 2,50 Euro pro Kilogramm) müssen die Selbsterntenden noch warten. Da rechnet Klein mit einer Ernte ab 1. September. Allerdings wird am Gemüsefeld in der Nähe des Kohnackers zwischen Horrem und Nievenheim auch Geerntetes angeboten: „Wir werden die Kartoffeln schon roden, aufs Schwad, einen Haufen, legen und im Quadratmeter verkaufen“, weist Klein darauf hin, dass niemand befürchten muss, tief in der Erde graben zu müssen.
Von jedem Gemüse gibt
es verschiedene Sorten
Beim Anpflanzen hat Simon Klein auch darauf geachtet, dass verschiedene Sorten zur Verfügung stehen. Sie gibt es bei den Kartoffeln eine vorwiegend festkochende Sorte und eine eher mehlige. Bei den Kürbissen und beim Mais gibt es viele Varianten, zum Beispiel Zuckermais. Insgesamt sind es mehr als 35 Zierkürbisse und rund zehn Speisekürbis-Arten.
Gegenüber vom Selbsternte-Feld liegt eines mit der Hauptkultur des Goldberger Hofs: Rharbarber, der nicht nur als Kuchen, Marmelade oder Kompott beliebt ist, sondern inzwischen als herbe Fruchtschorle zum In-Getränk wurde. Dort wird aber nicht die Selbsternte angeboten. „Wir haben uns auf die gängigen Gemüsesorten beschränkt“, erläutert Klein. Eigentlich sind Süßkartoffeln und Melonen eher mediterrane Früchte, die jedoch auch in Dormagen anzubauen sind. „Auch da haben wir verschienene Sorten, die wir mit Folien gegen Unkraut schützen“, erklärt der Bauer: „Das Ganze ist ein Experiment, ich hoffe, es stößt auf gute Resonanz.“