Rheinkirmes in Düsseldorf Nur in zwei Zelten wird das EM-Finale gezeigt
Düsseldorf · Die Zeltwirte rechnen nach dem Ausscheiden der deutschen Mannschaft nicht mit allzu großem Interesse der Kirmesgäste.
Kaum endet das eine Großevent in Düsseldorf, kommt schon das nächste. Doch ganz vorbei ist es noch nicht, eine Überschneidung gibt es am Sonntag noch: Das Finale der Fußball-Europameisterschaft findet am ersten Sonntagabend der Rheinkirmes statt. Nach dem Ausscheiden der deutschen Nationalmannschaft im Viertelfinale vergangenen Freitag stellt sich für die meisten Betreiber der Festzelte auf der Kirmes die Frage nicht mehr, ob sie das Finale übertragen wollen.
Für Besucher, die die Kirmes und das EM-Finale verbinden wollen, gibt es zwei Möglichkeiten. Im Festzelt der Schützen nahe der Rheinkniebrücke wird das Finale gezeigt. Das war auch schon klar, bevor feststand, ob die deutsche Mannschaft im Finale steht oder eben nicht. „Der Schützenzug kommt gegen 19 Uhr dort an und wir wollten nicht, dass die Schützen, die das Spiel schauen wollen, dann schnell gehen müssen.“
Eine Ausnahme unter den Altbier-Wirten macht Lukas Gatzweiler mit dem Schlüssel-Zelt. „Ja, wir werden Sonntag das Finale der EM in unserem Zelt übertragen“, sagte Gatzweiler auf Anfrage. Aus diesem Grund spiele die für diesen Tag gebuchte Live-Band schon ab 16 Uhr.
Im Uerige-Zelt wird das Finale Stand jetzt nicht übertragen. „Durch das Ausscheiden von Deutschland ist die Luft da raus“, sagte Uerige-Chef Michael Schnitzler. Die Bindung des Uerigen zu den Gästen sei sehr gut, und trotzdem habe es bisher auch keine Anfragen in die Richtung gegeben. „Wenn der Bedarf da wäre, würden wir noch mal darüber nachdenken“, hält sich Schnitzler eine kurzfristige Entscheidung offen.
Auch im Belsen Alt-Festzelt (ehemals Gulasch Alt) wird vermutlich kein Fußball gezeigt. „Die Deutschen sind ja raus“, begründete Wirt Toni Link die Entscheidung. Ganz schließen wollte er die Tür für die Finalübertragung aber noch nicht. Das würde dann aber kurzfristig entschieden, auch abhängig vom Wetter.
Im Kürzer-Zelt war alles quasi schon bereit, Peter Klinkhammer (Wirt in „Dä Spiegel“) und Isa Fiedler (frühere Chefin der Kneipe Knoten und heutige Vize-Vorsitzende des Gastroverbands Dehoga Nordrhein) hatten schon alles geplant. Gemeinsam betreiben sie in diesem Jahr zum zweiten Mal das Festzelt. „Hätte es eine deutsche Beteiligung gegeben, hätten wir das Spiel auf jeden Fall übertragen“, sagt Klinkhammer. 2018 hatte er das Frankenheim-Zelt betrieben und dort auch das Finale gezeigt. Das Interesse daran sie jedoch gering gewesen, und kaum jemand habe sich das Spiel dort angeschaut. Stattdessen wird es am Sonntagabend wie geplant Musik geben.
Im Schlösser-Zelt wird es ebenfalls keine Übertragung geben. Man gehe nach dem Ausscheiden der deutschen Mannschaft von einem geringeren Interesse aus, außerdem gebe es in Düsseldorf bereits ausreichend Public Viewing-Möglichkeiten, heißt es von einer Sprecherin der Radeberger-Gruppe, zu der Schlösser gehört.
Auch das Schumacher-Zelt schließt sich da an. Schumacher-Geschäftsführerin Thea Ungermann begründet das so: „Unsere Kirmes hat immer eine besondere Magie mit einzigartigen Momenten. Fußballfans möchten aber gerne ohne Ablenkung und Kirmestrubel das Finale genießen.“ Auch in der Füchschen-Alm wird das Finale nicht übertragen. Dort tritt am Sonntagabend der Show-Pianist Sascha Klaar auf.