Tennis Rochusclub streitet sich mit dem DTB
Die kurzfristige Verlegung eines Spieltages bringt den Tennis-Bundesligisten in Nöte.
(tino) Es gibt richtig Zoff in der Tennis-Bundesliga der Herren. „Elf Tage vor dem ersten Spieltag am 4. Juli teilte uns der Deutsche Tennis-Bund mit, dass nicht gespielt wird. Dieser Spieltag soll am 16. Juli nachgeholt werden“, sagt der Rochusclub-Vorsitzende Burchard von Arnim. „Wir hatten bereits alles für den 4. Juli organisiert.“ Also legte der Rochusclub gegen die Verlegung des offiziell angesetzten ersten Liga-Spieltags Protest ein. „Es war der allgemeine Wunsch der Bundesliga-Vereine, die Saison ohne Abstieg zu spielen“, so der oberste Rochusclub-Repräsentant. „Dem Wunsch der Klubs hat der DTB nicht entsprochen.“
Wie sich die Rochusclub-Protesthaltung entwickelt, ist ein monatelanger Prozess. „Im Vorfeld der Saison wurde lange überlegt, ob wir angesichts der Pandemielage überhaupt spielen können und sollen. Es gab sehr viele Unwägbarkeiten wie bspw. die Inzidenzlage, Quarantänebestimmungen für Spieler, müssen Tests gemacht werden, kann vor Zuschauern gespielt werden und vieles mehr“, erläutert von Arnim. „Vor sechs Wochen wurde entschieden, das gespielt wird. Naturgemäß nach dem von DTB erstellten ursprünglichen Spielplan.“ Also seien Dienstleister bestellt, Eintrittskarten und Programmhefte gedruckt, Einladungen ausgesprochen, Ballkinder gefunden, Schiedsrichter gebucht worden.
Dann fiel wohl auch einigen Vereinen auf, dass sie Probleme bei der Mannschaftsaufstellung bekommen, weil sich die meisten ihrer Spieler vor dem Saisonauftakt in England aufhalten. Allerdings muss man 14 Tage in Quarantäne, wenn man von der Insel nach Deutschland einreist. Rochusclub-Teamchef Detlev Irmler war so clever, genau für diese Situation ein junges deutsches Team zusammenzustellen, von denen niemand in England weilt. Wer jetzt am 16. Juli antreten soll, ist indes völlig unklar, da dieser Freitag in keinem der Spielerverträge als Spieltag festgeschrieben ist. „Darüberhinaus ist die Verlegung für uns eine wirtschaftliche Katastrophe. Ein Sonntags-Heimspieltag fällt jetzt weg.“
Aus DTB-Kreisen verlautete, dass die Spieltagsverlegung auf Antrag der Vereine erfolgte. Die beiden Bundesligasprecher müssen wohl mit der Bitte an den DTB herangetreten sein. Davon wusste der Rochusclub allerdings nichts. Während in vielen anderen Ligen wegen der pandemiebedingten Einschränkungen die Abstiegsregelungen angepasst wurden, sieht der DTB bei der sicherlich besonders betroffenen Tennis-Bundesliga dazu keine Veranlassung. Hierzu meint der DTB, dass aus dem Geleichbehandlungsgrundsatz mit der bereits laufenden ersten Damen-Bundesliga die Abstiegsregelung nicht mehr gekippt werde kann.