In Nordrhein-Westfalen leben einem Bericht zufolge 17,4 Prozent der Menschen unterhalb der Armutsgrenze. Damit liegt NRW mit der Zahl der Betroffenen über dem Bundesdurchschnitt von 15,5 Prozent, wie ein Bericht des Paritätischen Gesamtverbands zeigt. Im Ländervergleich kommt NRW auf Platz 14 - vor dem Schlusslicht Bremen (25,9 Prozent).
Bundesweit etwa jeder Sechste von Armut betroffen
Die Inflation habe die Kaufkraft der armutsgefährdeten Menschen in Deutschland in den vergangenen Jahren nach unten gedrückt, betonte der Verband. 2024 lag das mittlere Einkommen von armutsgefährdeten Menschen demnach preisbereinigt bei 921 Euro. Als armutsgefährdet gelten Menschen, die über weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens der Bevölkerung verfügen. Das waren vergangenes Jahr 1.378 Euro im Monat netto.
Laut dem Paritätischen Gesamtverband ist in Deutschland fast jede sechste Person von Armut betroffen. Die Armutsquote sei bundesweit um 1,1 Punkte im Vergleich zum Vorjahr angestiegen. Alleinerziehende, junge Erwachsene und Rentnerinnen und Rentner gehören besonders häufig zu den Ärmeren.
Armutsbekämpfung soll ganz oben auf die Agenda
Einkommensarme Menschen sind in den vergangenen Jahren ärmer geworden, sagte Hauptgeschäftsführer Joachim Rock laut Mitteilung. „Die Kaufkraftverluste der vergangenen Jahre verschärfen die ohnehin schon schwierige finanzielle Lage von Millionen Betroffenen.“ Die neue Bundesregierung müsse die Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung ganz oben auf die Agenda setzen.
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