Tennisclub Schiefbahn Padel ist neue Sportart im Tennisclub
Schiefbahn · Der Tennisclub Schiefbahn hat seine neuen Padel-Plätze samt Multifunktionscourt und Chill-Out-Area eröffnet. Die Sportart Padel rief ein reges Interesse hervor. Wie die Trendsportart funktioniert.
„Wir würden es gerne einmal ausprobieren“, sagt Pina zu Tom Bödger. Der 17-Jährige vom Tennisclub (TC) Schiefbahn greift zum Ständer mit den Schlägern und zieht zwei Kunststoffvarianten heraus, die deutlich kleiner sind als ein normaler Tennisschläger und deren Kopf mit vielen kleinen Löchern versehen ist. „Total leicht“, kommentiert Sophie das Gewicht des Schlägers, als sie ihn in der Hand hält. Die beiden zwölfjährigen Mädchen, die Tennis im Club spielen, müssen sich gedulden, denn die beiden Plätze sind noch belegt. Auf der rechten Anlage lassen vier Spieler den Ball über das Netz unter Einbezug der Glaswände und Gitterflächen sausen, auf dem anderen Feld sind es zwei Spieler, die über die Fläche hinter dem Ball herspringen. Der TC Schiefbahn feiert eine Premiere: Als erster Verein im Kreis Viersen erschließt er mit gleich zwei Plätzen die neue Trendsportart Padel.
Was Anfang des Jahres bautechnisch in Angriff genommen wurde, ist nun fertiggestellt und wird im sportlichen Rahmen eingeweiht. „Seit der Gründung vor 57 Jahren fügen wir unserem Verein erstmalig eine zweite Sportart hinzu. Es ist ein neues Kapitel in unserer Vereinsgeschichte. Wir wollen uns damit modern und familienfreundlich für die Zukunft aufstellen und neue Mitglieder gewinnen. Wir werden mit dem Angebot Padel deutlich attraktiver für Kinder und Jugendliche“, sagt Wolfram Flatow. Padel mache Spaß und sei gesellig, da man es auch zu viert spielen könne, fügt der Vorsitzende des TC Schiefbahn in seiner Begrüßungsrede an.
Ehemalige Tennisplätze
wurden umgebaut
Der Club konnte zwei ehemalige Tennisplätze, die zuvor übergangsweise von einer Kita während deren Bauphase genutzt wurden, für den Bau der Padel-Courts nutzen. Die beiden Spielfelder von jeweils zehn mal 20 Meter, die komplett von Wänden aus Glas sowie Gittern eingefasst sind und die über eine Art blauen Teppichboden mit Sand verfügen, sind dabei nicht die einzigen Neubauten. Zeitgleich ließ der Verein einen Multifunktionsplatz anlegen. Auf diesem können unter anderem Softtennis, Basketball und Fußball gespielt werden. Dazu kommt eine Chill-Out-Arena mit Sand, auf der Strandliegen stehen. Noch nicht fertig ist indes der Spielplatz. „Den Spielplatz wollen wir bis Ende des Jahres fertig stellen“, sagt Cornelia Grips vom TC Schiefbahn.
Beim Verein freut man sich, dass man in der Stadt Willich mit Padel eine „hochattraktive Sportart“, wie es Flatow beschreibt, anbieten kann und damit das Sportangebot erweitert. Wobei Padel eine Mischung aus Squash und Tennis ist. Beim Spiel werden die Glaswände und Gitter miteinbezogen, was auf dem Spielfeld für viel Dynamik sorgt. Während sich die Schläger deutlich von der Tennisvariante abheben, sehen die Bälle nahezu identisch aus. Sie sind lediglich ein bisschen kleiner und härter.
„Padel ist einfacher als Tennis zu erlernen, und man hat einen viel schnelleren Lernerfolg“, sagt Bödger, der zu den insgesamt vier Mitgliedern gehört, die in einer Schulung zum Padel-Assistenten ausgebildet wurden. Trainerstunden kann man nehmen, muss man aber nicht. Es kann auch einfach so auf die beiden Courts gehen. „Es sind schnelle Spiele, die wirklich Spaß machen“, sagt Roman Lieutenant, der eigentlich Tennis spielt und vom Angebot begeistert ist.
Dass es ein Sport für jedes Alter ist, belegt Irmgard Gerlatzka. Die 85-Jährige, die Tennis und Badminton spielt, kommt gerade vom Court, wo sie den Padel-Schläger geschwungen hat. „Super. Das wird meine dritte Sportart“, kommentiert sie das neue Angebot. Auch der stellvertretende Bürgermeister Guido Görtz (CDU) greift zum Schläger und hechtet über den Platz. „Da kommt man ganz schön außer Atem. Das ist nicht ohne. Aber es macht viel Spaß, wobei zum Spiel das technische Denken dazukommt, da man die Wände ja mit einbeziehen kann. Ich habe es heute bestimmt nicht zum letzten Mal gespielt“, sagt Görtz.
Die Nachfrage bei Mitgliedern, aber auch Besuchern ist groß. Viele nutzen die Gelegenheit und wollen Padel ausprobieren. Wie es aussieht, wenn Profis spielen, erleben die Besucher dann auch noch. Der amtierende Deutsche Meister in Padel, Matthias Wunner, gehört nämlich zu den Gästen und schwingt den Schläger.