Inklusion in Düsseldorf Tennis contra Parkinson

Düsseldorf · Beim TC Rot-Weiss Düsseldorf hat sich eine Selbsthilfegruppe etabliert, die Bewegungstraining mit Tennissport kombiniert.

Die Teilnehmer der Gruppe sind glücklich, „sich nicht verstellen zu müssen“. Beim Sport können viele die Krankheit vergessen.

Foto: TC Rot-Weiss

(arc) Angefangen hat alles mit einer Idee des inzwischen verstorbenen Rot-Weiss-Mitgliedes Günter Jamin, der selbst an Parkinson erkrankt war. Bewegung ist ein wichtiges Element einer jeden Parkinsontherapie. Also fragte sich Jamin eines Tages, warum nicht eine Selbsthilfe-Gruppe gründen und ein gezieltes Bewegungsprogramm für Parkinson-Patienten mit der Möglichkeit zum Tennisspielen verbinden? Was fehlte, war ein Ort, an dem beides möglich war. Da kam sein Heimatclub, der TC Rot-Weiss, zur Hilfe. Der Vorstand war sofort von der Idee überzeugt und erklärte sich ohne viel Federlesen bereit, für diese Initiative kostenlos Plätze sowohl in seinen Hallen als auch auf der Außenanlage zur Verfügung zu stellen. Einzige Bedingung: Für alle weiteren Kosten muss die Selbsthilfegruppe selbst aufkommen.

Inzwischen läuft „Tennis contra Parkinson“ seit fast schon sechs Jahren. An Parkinson erkrankte Tennisspieler aus Düsseldorf und Umgebung treffen sich (außerhalb der Schulferien) jeden Donnerstag von 9 bis 12 Uhr auf der Anlage von Rot-Weiss an der Lenaustraße, um unter Anleitung eines erfahrenen, für neurologische Prävention zertifizierten Übungsleiters eine Stunde ein spezielles Bewegungsprogramm zu absolvieren. Anschließend besteht die Möglichkeit, zwei Stunden Tennis zu spielen – so gut die Krankheit das jeweils zulässt.

Die Resonanz auf das therapeutische Angebot und das „Klima“ in der Gruppe ist ausgesprochen positiv. Besonders stolz ist die Selbsthilfegruppe darauf, dass der renommierte Parkinson-Experte Alfons Schnitzler sich bereit erklärt hat, die Schirmherrschaft zu übernehmen. Schnitzler ist Direktor des Instituts für Klinische Neurowissenschaften und Medizinische Psychologie der Universitätsklinik Düsseldorf und ärztlicher Leiter des dort angesiedelten Zentrums für Bewegungsstörungen und Neuromodulation. Da Schnitzler selbst ein leidenschaftlicher Tennisspieler ist, begleitet er das Projekt nicht nur mit wissenschaftlichem Interesse. Besonderer Clou der Initiative „Tennis contra Parkinson“ ist, dass dieses Angebot fast zum Nulltarif bereitgestellt werden kann. Aus versicherungstechnischen Gründen müssen die Teilnehmer an dem Projekt zwar Mitglied im TC Rot-Weiß sein. Der Jahresbeitrag für diese Gruppe beträgt allerdings nur 50 Euro, es fallen keine weiteren Kosten an. Das gelingt zum einen durch die Unterstützung durch den TC Rot-Weiss und zum anderen, da die Selbsthilfegruppe sowohl vom Landessportbund NRW als auch von der Selbsthilfe durch die gesetzlichen Krankenkassen in NRW finanzielle gefördert wird. Außerdem helfen Spenden von privaten Förderern.

Info Aktuell sind in der Gruppe einige Plätze frei. Wer mitmachen möchte, kann sich an die folgenden Kontakte wenden: Cornelia Jamin (Mail: corneliajamin@t-online.de oder Telefon 0211 631200) sowie Norbert Matysik (Mail: bn.matysik@gmx.net oder Telefon 0176 53845572).