Schlossbad Grevenbroich Schlossbad 2025 endlich ohne Gerüst
Grevenbroich · Der Ärger um die unfertige Fassade des Schlossbads hat bald ein Ende. Wie die neue Außenhaut des Grevenbroicher Schwimmbads aussieht und wann die Arbeiten auch „hintenrum“ abgeschlossen sein sollen.
Vor sechseinhalb Jahren ist das Schlossbad in Grevenbroich eröffnet worden. Doch rein äußerlich ist es noch immer nicht fertig. An der Fassade des Flachbaus wird noch gewerkelt – oder besser: Es wird wieder gewerkelt. Denn nach einem jahrelangen Stillstand in Folge eines Rechtsstreits hatte die Betreibergesellschaft „NEW aktiv“ vor wenigen Monaten „Nägel mit Köpfen“ gemacht und ein Unternehmen mit dem Neubau der aus Sicherheitsgründen mit Netzen bespannten Alt-Fassade beauftragt.
Die Arbeiten dauern an, aber der Fortschritt ist sichtbar. Vornerum sind die Gerüste und die grünen Netze verschwunden. Zu sehen ist bereits die neue Fassade des Bads. Die nicht fertige Außenhaut ist eines „der“ Ärgernisse der vergangenen Jahre, die 2025 endgültig beseitigt werden sollen – und zwar möglichst zu Jahresbeginn. NEW ist optimistisch, dass das gelingt.
„Die Arbeiten zur Neuherstellung der Fassade am Schlossbad Grevenbroich sind bereits in Teilbereichen abgeschlossen“, sagt Sprecher Mario Ullrich. Die Maßnahme sei in zwei Bauabschnitte unterteilt worden, wobei die Arbeiten im ersten Abschnitt weitestgehend beendet seien. Gemeint ist damit die Seite des Schlossbads, die auch vom Schlossplatz aus zu sehen ist. Nur an der Seite ist noch ein Gerüst aufgebaut.
Auf der Rückseite befindet
sich der zweite Bauabschnitt
An der Front des Schwimmbads sind die lange Zeit großen, dreieckigen Platten abgebaut und gegen rechteckige Varianten des selben Fabrikats „Trespa“ ersetzt worden. Die Fassade schimmert leicht goldfarben in der Sonne. Zum ersten Mal wirkt das Bad an der Stelle fertig. Auf der Rückseite, wo sich auch das Außenbecken befindet, sieht es aber noch anders aus. Dort befindet sich der zweite Bauabschnitt. „Mit dem Rückbau der Fassade im zweiten Bauabschnitt, dieser umfasst den Bereich am Außenbecken und am Kiosk, wurde begonnen“, gibt Mario Ullrich ein Update. Bad-Betreiber NEW rechnet derzeit damit, dass die Fassadenarbeiten „bis Februar 2025“ abgeschlossen sein werden. Die Arbeiten hatten im Juli 2024 begonnen – fast genau sechs Jahre, nachdem das Schlossbad eröffnet worden war. Arbeiter legten zunächst die bis dahin verhüllte Fassade frei, die von einem Unternehmen gebaut worden war, das nach Ansicht der damaligen Bauherrin GWG Kommunal „gravierende Ausführungsfehler“ bei der Montage gemacht hatte. Von dem Unternehmen hatte sich GWG Kommunal schon Anfang 2018 getrennt, einige Monate vor der Bad-Eröffnung. Seitdem hingen die Netze an der Fassade, um Passanten zu schützen: Sich lösende Elemente wären durch die Netze aufgefangen worden.
Noch immer läuft in Sachen Bad-Fassade ein Rechtsstreit. Monika Stirken-Hohmann als Geschäftsführerin von „NEW aktiv“ hatte im Juli 2024 erklärt, dass man noch immer gegen das Unternehmen prozessiere. Ziel ist, die Kosten größtenteils zurückzuholen. Wie hoch die Kosten für den Bau der Fassade sind, hatte sie nicht verraten wollen. Nur so viel: Jeder einzelne Schritt beim Neubau sollte genauestens dokumentiert werden. Auch der Zustand der alten Fassade sollte exakt erfasst werden, um etwa Beweise zu sichern.
Die Fassade, die nun angebracht wird, soll sich etwas von der ursprünglich geplanten Variante in 3D-Optik unterscheiden. Nach Rücksprache mit den Architekten hat sich die Betreibergesellschaft von den ursprünglichen Plänen verabschiedet. Weiterhin sollen aber Platten des Fabrikats „Trespa“ zum Einsatz kommen.
Nach der Eröffnung des Schlossbads hatte es über Jahre hinweg mit Verweis auf den laufenden Rechtsstreit keine Details zum Fassaden-Huddel gegeben – lange Zeit war völlig offen, wann die Außenhaut des Schwimmbads überhaupt wieder angepackt werden würde. Der Start der Bauarbeiten im Sommer 2024 war aus Sicht vieler überraschend gekommen – mancher Grevenbroicher hatte sich längst an den Anblick des unfertig wirkenden Bads gewöhnt. Mit der neuen Fassade kann zu Beginn des Jahres ein unangenehmes Kapitel zum Abschluss gebracht werden. In den vergangenen Jahren war das Baugerüst im Bereich des Außenbeckens mit Planen kaschiert worden – um kein zu großes Baustellen-Feeling bei den Schwimmern draußen aufkommen zu lassen.