Schumannfest in Düsseldorf Aufbruch mit Schumann und Prokofjew
Düsseldorf · Das Schumannfest wurde mit einem „Sternzeichen“-Konzert in der Tonhalle eröffnet. Zu erleben war der Pianist Severin von Eckardstein.
Es startete in der Tonhalle mit dem „Sternzeichen“-Konzert der Düsseldorfer Symphoniker mit dem Pianisten Severin von Eckardstein unter Leitung von Alpesh Chauhan. Zur Auftaktveranstaltung passte das Programm mit dem 1. Klavierkonzert Sergej Prokofjews und der 2. Symphonie von Robert Schumann.
Mit Eckardstein, einst Student an der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf, saß ein sehr versierter Solist am Klavier. Die technisch schwierigen Passagen bewältigte er souverän, die perkussiv gearbeiteten Dynamikakzente donnerte er kraftvoll in die Tasten. Die Gesamtanlage der Darbietung war durchdacht und durchzogen von tragfähigen Spannungsbögen.
Der Solist hatte im ersten Programmteil gleich zwei große Auftritte, denn ganz zu Anfang des Abends gab es noch Schumanns selten zu hörendes Konzertstück „Introduction und Allegro Appassionato“ G-Dur op. 92 mit seinen nach Harfenzauber klingenden Akkordbrechungen im Klavier und gesanglichen Horn-Soli. Auch den Klavierpart dieses Werks bezwang von Eckardstein äußerst wacker und mit genauem gestalterischen Kompass. Allerdings besaß sein ausgeklügeltes Spiel nur wenig von jenem Virtuosen-Charme, der eine emotionale Verbindung zum Publikum entstehen lassen kann. Ähnlich perfekt, aber etwas unpersönlich schnurrte die Zugabe dahin: das Impromptu Nr. 1 von Frédéric Chopin.
Dirigent Chauhan erwies sich nicht nur als guter Vermittler zwischen Solist und Orchester, sondern auch ausdrucksvoller Interpret mit viel Fingerspitzengefühl für Tempi und dramaturgische Feinheiten. Diese Qualitäten kamen am besten in der Schumann-Symphonie zur Geltung: Gerade die „Zweite“ ist kein einfacher Selbstläufer, sondern erfordert ständige Aufbauarbeit – ganz zu schweigen von spieltechnischen Tücken. Abgesehen von leichten Unschärfen bei den ersten Bläsereinsätzen und anderen Interferenzen im Toleranzbereich wurde es eine glänzende Aufführung. Die Stretta am Schluss des Scherzos gelang mitreißend, die rasanten Streicherpassagen im Finale bravourös und im schmachtenden Adagio fanden Dirigent und Orchester zur geschmacklich exquisiten Mischung aus Expressivität und Schnörkellosigkeit, mit der keine allzu süßliche Gefühlssoße entstand, sondern eine wohlig-emotionale Stimmung.
Info Letzter Termin an diesem Montag, 20 Uhr. Mehr unter www.tonhalle.de.