Wetter Schwebebahn steht: Feuerwehr befreit Passagiere mit Drehleiter

Wuppertal · Vereiste Stromschiene war schuld. Wintereinbruch sorgt für Einsätze - insgesamt blieb es aber bis zum Sonntagabend ruhig in Wuppertal.

Einsatzkräfte der Feuerwehr befreiten am Sonntag mit einer Drehleiter Fahrgäste aus der Schwebebahn.

Foto: dpa/Christoph Petersen

Der Wintereinbruch hat am Sonntagmorgen Wuppertal getroffen. Vor allem der Verkehr wurde beeinträchtigt. Die Schwebebahn musste nach einem Zwischenfall ihren Betrieb einstellen: Auf offener Strecke war eine Bahn im Bereich Loh stehen geblieben, weil die Stromversorgung nicht mehr gewährleistet war. Die Feuerwehr musste sechs Fahrgäste über die Drehleiter befreien. Auch die Busse der WSW fuhren zeitweise nicht. Die Deutsche Bahn meldete ebenso Beeinträchtigungen. Immer wieder hatten umgestürzte Bäume und abgerissene Äste Straßen und Trassen versperrt.

Die Polizei sprach trotz der Wetterbedingungen von einer ruhigen Lage. Von Samstagabend bis Sonntagmittag habe es in Wuppertal, Solingen und Remscheid nur 17 Unfälle gegeben, meist mit kleineren Blechschäden, so ein Sprecher. In Solingen und Remscheid wurde jeweils eine Person leicht verletzt.

Die sechs Passagiere kamen mit kleinem Schrecken davon

 Auch die sechs Passagiere der Schwebebahn kamen wohl mit einem kleinen Schrecken und einem unerwarteteten Ausflug auf die Drehleiter davon: Weil eine Stromschiene zu vereist war, hing gegen 7.30 Uhr eine Bahn zwischen den Haltestellen Adlerbrücke und Loher Brücke ohne Strom fest. Die Fahrgäste mussten etwa eine Stunde über der Brücke Wasserstraße ausharren, ehe sie von der Feuerwehr befreit werden konnten.

Einer der betroffenen Passagiere beschrieb in einem Video auf Bild.de seine Eindrücke. Zunächst habe er ein Rattern wahrgenommen, sich aber keine Gedanken gemacht. Dann sei die Bahn aber komplett stehen geblieben. Man sei auf und ab gegangen, damit die Füße nicht kalt wurden, ehe die Feuerwehr die sechs Personen herausgeholt hätte. Die Bahn wurde anschließend in den nächsten Schwebebahnbahnhof gebracht.

Polizei und Feuerwehr sprachen bis zum Abend von ruhiger Lage

Er sei jetzt gut 15 Jahre bei den Stadtwerken im Dienst, an einen Schwebebahnausfall wegen einer vereisten Stromschiene könne er sich aber nicht erinnern, so WSW-Sprecher Holger Stephan. Es sei den ganz speziellen Wetterverhältnissen in der Nacht zu Sonntag und am Sonntagmorgen geschuldet gewesen. Die Stromschiene sei mit einer so dicken Eisschicht belegt gewesen, dass auch ein WSW-Team vor Ort sie nicht frei bekam. „Deshalb mussten wir die Feuerwehr um Hilfe bitten“, so Stephan.

Da die WSW davon ausgingen, dass es solche vereisten Stellen an mehreren Stellen auf der Strecke gibt, wurde der Schwebebahnbetrieb am Morgen eingestellt. Auch der Busverkehr wurde stark beeinträchtigt. Der Räumdienst komme nicht hinterher, so Stephan am Morgen. Im Laufe des Tages fuhren die Busse aber zumindest wieder, allerdings mit Ausfällen auf einzelnen Linien.

Bei der Deutschen Bahn war für Wuppertal vor allem die Strecke über Hagen nach Dortmund betroffen. Die S8 aus Richtung Düsseldorf kommend endete in Oberbarmen, weil dahinter die Strecke gesperrt war.

Die Polizei hatte bereits am Morgen an die Wuppertaler appelliert, ihr Auto möglichst  stehen zu lassen. Dem Aufruf seien viele gefolgt, was sich an der für so einen Tag sehr geringen Zahl der Unfälle zeige, so der Sprecher. Bis zum frühen Abend sei es ruhig geblieben. Viele Straßen seien geräumt worden. Abwarten müsse man, wie sich das im Berufsverkehr am Montagmorgen weiterentwickele.

Auch die Feuerwehr bestätigte am Sonntagabend den Eindruck. Es sei sehr ruhig gewesen, hieß es aus der Leitstelle, bis auf ein paar Äste oder Bäume, die die Einsatzkräfte beseitigen mussten.

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