NRW Sibylle Vogt schreibt bei Klassiker Rennsportgeschichte
Mit Sibylle Vogt gewinnt erstmals eine Frau beim 1000-Guineas-Galopprennen.
Sibylle Vogt hat am Sonntag auf der Galopprennbahn in Düsseldorf Rennsportgeschichte geschrieben. Als erste Frau hat sie den ersten Stutenklassiker des Jahres im deutschen Turf gewonnen. Die Schweizerin, die lange schon in Deutschland beruflich tätig ist, siegte mit der in Köln trainierten Außenseiterin Novemba die 101. German 1000 Guineas über 1600 Meter, das mit einem Preisgeld von 125 000 Euro das bislang wertvollste Rennen des deutschen Galopprennsports 2021. Vom Start weg lief die Stute allen davon, in einem Stil, wie man es selten sieht. „Der reine Wahnsinn“, so Vogt. „Das hätte ich nie gedacht. Ich wollte sie vorne galoppieren lassen, aber dass sie so abgeht, damit hatte ich nicht gerechnet. Allein, dass ich die Chance bekommen habe, sie zu reiten, war schon eine tolle Sache.“ Vogt ist seit diesem Jahr die Nummer zwei bei den Jockeys am Stall von Trainer Peter Schiergen in Köln, vor ihm steht der aktuelle Champion Bauyrzhan Murzabayev, der sich für das Düsseldorfer Rennen Wismar ausgesucht hatte – die endete im Hinterfeld.
Deutlich hinter ihr konnte sich die Französin Sky Angel das zweite Preisgeld sichern, die Favoritin Reine d’Amour im Mitbesitz des Düsseldorfer Vereinspräsidenten Peter-Michael Endres kam nur auf den fünften Platz. „Für ein solches Rennen benötigt man auch viel Glück“, so Trainer Marcel Weiß, „das hatten wir heute nicht.“ Langfristig könnte für sie noch der Henkel-Preis der Diana Anfang August in Grafenberg in Betracht kommen, das 500 000-Euro-Rennen wird auf einer Strecke von 2200 Meter gelaufen, 600 Meter länger als diesmal. „Das sollte für sie im Bereich des Möglichen sein“, meinte Weiß.
Im elf Rennen umfassenden Programm gab es vor leeren Rängen zwei weitere Highlights, mit dem Derby-Trial auch ein Vorbereitungsrennen auf das Deutsche Derby am ersten Juli-Sonntag in Hamburg. Hier setzte sich Aff un Zo durch, der Hengst mit dem kölschen Namen gehört Holger Renz, natürlich ein Kölner. Der nannte denn auch gleich das Derby als wichtiges Ziel für den Hengst.
Die Badener Meile, die einmalig in Düsseldorf gelaufen wurde, da der Betreiber der Rennbahn in Iffezheim gewechselt hat, wurde zu einer Demonstration der fünf Jahre alten Jin Jin, die als Einjährige bei einer Auktion in Irland gerade einmal 4000 Euro gekostet hat, jetzt bei sieben Starts noch ungeschlagen ist.