Verkehr So soll die Bismarckstraße schöner werden
Düsseldorf · Elf Jahre lang wurde geplant und entwickelt. Jetzt stellt die Verwaltung das neue Konzept für die Fahrradstraße vor.
Es war eine nette Idee, aus der Bismarckstraße eine Fahrradstraße zu machen. Der einzige Grund, dort auch entlang zu radeln, ist die Tatsache, dass es deutlich weniger Autos gibt. Optisch ist die Bismarckstraße genau so, wie man sich das Bahnhofsumfeld vorstellt. Aber das soll anders werden. „Ekiso“ heißt das Zauberwort, mit dem der Straße neues Leben eingehaucht werden soll. Das Entwicklungskonzept wurde jetzt auf den Weg gebracht.
Vor elf Jahren hatte der Rat eine Untersuchung in Auftrag gegeben, wie das Entwicklungsgebiet Innenstadt Süd-Ost (Ekiso) attraktiver gestaltet werden kann. Im Rahmen eines Wettbewerbs wurden über 100 Hochschulen aufgefordert, Ideen und Konzepte zu entwerfen. Auch die Interessen und Standortgemeinschaften wurden beteiligt. Daraus wurde jetzt ein Maßnahmenkatalog erarbeitet, der nun umgesetzt werden soll.
Fahrradstraße: Die Bismarckstraße ist eine der wichtigsten Verbindungen zwischen Kö und Hauptbahnhof. Zwischen der Karlstraße und dem Platz der Deutschen Einheit ist sie als Fahrradstraße ausgewiesen. Im Rahmen der Neugestaltung soll die Zahl der Fahrradparkplätze von 59 auf 94 erhöht werden. Großflächige Fahrradsymbole sollen auf die besondere Funktion der Straße hinweisen. Am Übergang Steinstraße soll der Dreiecksplatz ebenerdig ausgebaut werden.
Fußweg: In Zukunft soll die Bismarckstraße auch Flaniermeile werden. Mit der Signalfarbe Orange soll ein „gestalterisches Leitsystem“ geschaffen werden, an dem sich Fußgänger orientieren können. An der Kreuzung Charlottenstraße ist geplant, das Straßenniveau auf Gehweghöhe anzugleichen. Fußgänger sollen dann dort Vorrang haben. Die Steinstraße ist in dem Bereich als Einbahnstraße gedacht, damit die Gehwege verbreitert werden können. Außerdem ist vorgesehen, mehr Flächen für Gastronomie-Terrassen auszuweisen. Die Fußgängerüberwege sollen barrierefrei sein.
Parken: Das Parken an der Bismarckstraße soll eingeschränkt werden. Im Sommer soll eine Pollerreihe dafür sorgen, dass Flächen mit Autos zugestellt werden. Um Platz für die Terrasse zu schaffen, will die Verwaltung die Zahl der Parkplätze von 127 auf 72 im Sommer und 104 während der Wintermonate reduzieren. Davon sind acht Behindertenparkplätze. Um das Halten von Fahrzeugen in zweiter Reihe einzuschränken, haben die Stadtplaner vorgesehen, zusätzliche Zonen für den Lieferverkehr einzurichten.
Gestaltung: Auch optisch soll die Bismarckstra0e in Zukunft aufgehübscht werden. Die Eingangsbereiche an Konrad-Adenauer-Platz und an der Steinstraße bekommen ein neues Gesicht. Acht Bäume, die durch Bodenstrahler nachts erleuchtet werden, sollen eine angenehme Atmosphäre schaffen. Für den Konrad-Adenauer-Platz sollen außerdem neue verkehrstechnische Lösungen entwickelt werden. Die Fläche des Dreiecksplatzes an der Einmündung in die Steinstraße wollen die Planer ebenerdig ausbauen.
Begrünung: Auch für das Klima soll bei der Neugestaltung etwas getan werden. Der Baumbestand soll durch eine Behandlung der Wurzeln vitalisiert werden. Zusätzlich will die Stadt 27 neue Bäume pflanzen, die nach „Zukunftsbaumliste“ des Gartenamtes ausgesucht werden. Insgesamt sollen dann 64 Bäume an der Bismarckstraße Schatten spenden. Ein Beitrag zur Begrünung wird auch von den Gastronomen erwartet. Sie sollen Pflanzkübel aufstellen, mit denen sie gleichzeitig ihre Terrassen abtrennen können. Die Stadt erwartet von den Maßnahmen eine „Kühlung bei starker Hitze und eine wahrnehmbare Verbesserung der Aufenthaltsqualität“ in dem Bereich. Die Funktion der Fahrradstraße werde gestärkt, die Aufheizung des Stadtraums durch weniger ruhenden Verkehr reduziert.
Kosten: Die gesamte Maßnahme ist mit etwa über 1,5 Millionen Euro veranschlagt. Der größte Teil davon ist der Städtebauförderbetrag von 1,23 Millionen Euro, an dem sich das Land mit 60 Prozent beteiligt. Der Rest soll auch aus weiteren Töpfen finanziert werden.
Zeitplan: Zurzeit findet bereits eine Experimentierphase statt. Temporär werden Pkw-Stellplätze bereits gastronomisch genutzt. Wenn die Planung und die Finanzierung vom Rat genehmigt ist, kann im nächsten Jahr mit den Bauarbeiten begonnen werden.
Nächstes Projekt: Ekisa ist damit nicht beendet. Als nächstes Projekt soll ein Entwicklungskonzept für den Mintropplatz auf den Weg gebracht werden.