Stadtentwicklung Bauverein muss Kredit aufnehmen: Burgsanierung in Solingen reißt Finanzlöcher auf

Solingen · Im früheren Restaurant und Hotel In der Straßen tagte jüngst die Hauptversammlung des Schlossbauvereins mit Blick auf die Burg. Dort wird noch bis Ende 2025 saniert. Das reißt Lücken in die Kassen des Vereins.

Im Innenhof von Schloss Burg wurde bereits ein großer Löschwassertank eingebaut. Der Brandschutz wird modernisiert.

Foto: Roland Keusch

Daher hat der Vorstand einen Kredit über 1,6 Millionen Euro aufgenommen. Der Vorsitzende Klaus-Dieter Schulz erklärte, dieser diene dazu, die erwarteten Mindereinnahmen aufzufangen. Zudem will der Verein ins neue Schloss auch Geld investieren und das kommende Museum besser ausstatten.

Der Schlossbauverein schaut auf eine lange Tradition zurück. Ende des 19. Jahrhunderts wurde über ihn der Bau des Schlosses organisiert. Noch heute betreiben die Mitglieder des Vereins die Burganlage im Auftrag der Eigentümerstädte Wuppertal, Solingen und Remscheid. Mit am Ende wohl 40 Millionen Euro werden die Burganlage und das museale Innenleben gerade saniert, neu konzipiert und wieder an den Start gebracht.

Der Geschäftsführer des Vereins, Gregor Ahlmann, schätzt, dass dies Ende 2025 abgeschlossen werden kann. Auf Nachfrage bestätigt das Markus Lütke Lordemann.

Der Leiter des Solinger Stadtdienstes Stadtentwicklung spricht davon, dass es beim Umbau des Schlosses bisher keine nennenswerten Verzögerungen gegeben hat. Im Solinger Rathaus werden die Arbeiten im Auftrag der Städte koordiniert, überwacht und geleitet.

Die großen Umbauarbeiten führen dazu, dass das Schloss selbst noch länger komplett geschlossen sein wird. Das führt dann zu Einnahmeausfällen. Trotzdem gab sich Vereinschef Schulz zuversichtlich, dass die Löcher nicht allzu groß ausfallen. Für das Geschäftsjahr 2022 war ein Verlust von 425 000 Euro eingeplant worden. Letztlich konnte dieser auf 277 000 Euro gedeckelt werden. Dies auch, weil mehr Besucher gekommen sind und der Verein den Parkplatz an der Burg wieder selbst betreibt.

Der Basar der Kunsthandwerker allein erzielt einen Gewinn von 72 000 Euro. Für 2023 sei der Basar bereits ausgebucht. Im Idealfall werde der Kredit zwar voll abgerufen. Aber laufe die finanzielle Entwicklung positiver als gedacht, könne die Summe angelegt werden, die nicht zur Defizitdeckung diene, sagte Schulz. Der Zinssatz sei so günstig, dass über eine Finanzanlage Gewinn erzielbar sei. Getilgt wird der Kredit ab 2027. Die rund 20 Mitglieder des Vereins, die gekommen waren, erlebten einen Vortrag von Gregor Ahlmann zum Fortschritt der Sanierung.

Inzwischen sei die Mauer in der Burg entfernt worden. So können nach der Wiedereröffnung bis zu 1100 Besuchende den Innenhof besuchen. Im Palas, dem Hauptgebäude, wurde die Decke im Rittersaal ausgetauscht. Für die Pelletheizung ist alles vorbereitet.