Es gehört nicht zu den Erinnerungsstücken, die der Verein derzeit zu seinem 150-jährigen Bestehen in den Räumen der Provinzialvertretung Bottländer an der Mittelstraße, einem regelmäßigen Sponsor des Vereins, zeigt. Dafür findet sich das Bild in der über 200 Seiten starken Festschrift, die im Detail Jahr für Jahr des regen Vereinslebens in Text und Bild beleuchtet.

Erinnerungen sind das, was der Turnverein in Fülle zu bieten hat, nicht nur in gedruckter Form. Walter Frielinghaus ist mit seinen 91 Jahren der Methusalem im Club. 1927 war er beigetreten, und so erstaunt es nicht, dass er auf ein Bild von 1919 zeigt und sagt: „Von denen habe ich noch so manch einen kennengelernt.“ Da marschieren sie, die Herren des Musikkorps, die den Festzügen vorangingen. Außer dem verblassten Foto ist von ihnen kaum etwas in der Vereinschronik geblieben.

Doch zurück zur Ausstellung: Bild für Bild schreitet Oberturnwart Uli von der Weiden in der Ausstellung ab. Hier und da weiß er Hintergründe zu berichten, so auch über die Volleyballabteilung, die er 1979/80 selbst mit aufgebaut hat. „Die haben es fast bis in die Landesliga geschafft.“

Allgemein sei die Jugend immer stärker für den Ballsport zu begeistern gewesen, sagt von der Weiden und zeigt auf Erinnerungsstücke der Trampolinabteilung, die sich viel schwerer tat. Aktive Turner habe es seit Beginn der 1970er Jahre immer weniger gegeben.

So oder so ist der Turnverein für Bürgermeister Klaus Walterscheid eine feste Größe im Ortsteil Haßlinghausen. Während die älteren Mitglieder dort eine lebensnotwendige Gemeinschaft fänden, biete der Verein den Kindern beste Rahmenbedingungen für gesunde Bewegung.

Diese Möglichkeiten nutzen derzeit etwa 860 Mitglieder, aber auch viele Bürger, die lediglich an Kursen teilnehmen. „Wir sind ein gesunder Verein und finanziell gut aufgestellt“, resümiert von der Weiden.

Die Ausstellung ist noch bis Oktober während der Geschäftszeiten in der Mittelstraße 32c zu besichtigen.