Seit Anfang Juni gibt es eine neue Anlaufstelle für Kunden Ärger um Sprockhöveler Post-Filialen soll Geschichte werden

Niedersprockhövel. · Zuletzt hatte es immer wieder Beschwerden wegen kurzfristiger Schließungen gegeben. Zweite Filiale soll besseren Service für die Kunden bieten.

Bei der Postbank-Filiale an der Hauptstraße hatte es in der Vergangenheit immer wieder Ärger wegen krankheitsbedingter Schließungen gegeben.

Foto: Bartsch,G. (b13)

Der Ärger über die geschlossene Postfiliale in den Räumen der Postbank an der Hauptstraße hat ein Ende. Das liegt zum einen daran, dass die Postbank ihre Personalprobleme inzwischen im Griff hat und zum anderen daran, dass die Stöberstube ihre zum Jahresanfang aufgenommenen Postserviceleistungen ausgebaut hat und jetzt zu einer offiziellen Postfiliale ernannt worden ist.

Ob das Ganze etwas mit dem Beschwerdebrief des FDP-Landtagsabgeordneten Bodo Middeldorf zu tun hat, der sich Ende Februar schriftlich an den Postvorstand gewandt hatte, oder an den zahlreichen Beschwerden der Sprockhöveler Bürger, die gerade auch in den Sozialen Netzwerken ihrem Unmut Luft machten, vermag der Politiker nicht zu sagen. „Womöglich war es ein Gesamtwerk, zu dem auch mein Brief einen Beitrag geleistet hat“, sagt der Politiker, der erst nach einer Erinnerung Ende Mai ein Antwortschreiben erhalten hatte. In diesem war der Forderung Middeldorfs, die Post AG möge in Niedersprockhövel für geordnete Zustände sorgen, gleich die passende Lösung mitgeteilt worden.

Denn zum 8. Juni bietet Udo Seider in der Stöberstube nicht nur Postserviceleistungen an, diese ist vielmehr zur Postfiliale erweitert worden. So können Kunden nicht zustellbare Pakete und Postsendungen wie Einschreiben bei Seider abholen. Zum 1. Juli sollen auch die Postschließfächer die Straßenseite wechseln und schließlich in Seiders Räumen für die Kunden bereit stehen.

„Natürlich bietet die Deutsche Postbank als unser fester Partner weiterhin Postdienstleistungen an. Der neue Partner bedeutet ein zusätzliches Angebot für unsere Kunden“, betont Rainer Ernzer aus der zuständigen Presseabteilung der Post, dass es sich dabei um ein zusätzliches Angebot handelt. Dass die beiden Partner so nah beieinander sind, wäre zwar ungewöhnlich, aber keinesfalls eigenartig. Bei der Postbank war auf WZ-Nachfrage am Montagmittag kurzfristig niemand zu erreichen.

Erweiterung schafft
neue Arbeitsplätze

Bodo Middeldorf hat indes eine klare Meinung zu den beiden Filialen: „Natürlich wünsche ich mir auch, dass die Postbank weiter am Standort bleibt und die Bürger zwei Anlaufstellen haben. Aber wichtiger wäre es, dass die Postdienste sich bei den privaten Einzelhändlern etablieren“, sagt er und verweist auf das Erfolgsmodell in Haßlinghausen. Profitieren würde seiner Meinung nach der Einzelhandel, weil er zusätzliche Besucherfrequenzen hätte und mehr Einnahmemöglichkeiten.

Für Seider wiederum ist die Erweiterung seines Geschäftslokals gerade in Coronazeiten zu einer willkommenen Einnahmequelle geworden. „So konnten wir die Postfiliale in dieser Zeit geöffnet lassen, während die Stöberstube hätte schließen müssen“, sagt der Händler. Mit der Erweiterung seines Angebots hat er zudem einen neuen Arbeitsplatz geschaffen. „Wir haben jetzt erst einmal eine Vollzeitkraft und eine Aushilfe eingestellt“, berichtet Seider. Die bisherige Kundenfrequenz sei zufriedenstellend.