Corona Sprockhöveler Hotelerie nimmt langsam Fahrt auf
Sprockhövel. · Nach der Corona-Zwangspause kommen die ersten Gäste wieder – vor allem für Familienfeiern.
Neben der Gastronomie gehörte auch das Gastgewerbe mit Hotels und Pensionen zu den Branchen, die durch die Corona-Pandemie am härtesten getroffen wurden. Die WZ hat sich bei den Sprockhöveler Hoteliers, einigen Pensionen, sowie Ferienwohnungenbesitzern umgehört, wie der Weg zur Normalität bei ihnen ausschaut.
„Wir hatten einige Anfragen von Monteuren. Aber da habe ich auch aus Rücksicht auf die eigene Gesundheit erst gar nicht vermietet“, sagt Irmtraud Falk. Der 65-jährigen Besitzerin einer Ferienwohnung war die ganze Situation zu heikel. Erst seit dieser Woche stellt sie ihre Zimmer am Perthes-Ring zur Vermietung und hat auch schon die ersten Reservierungen.
Dirk Eggers hat in seinem Hotel inzwischen wieder die ersten Gäste beherbergt. Auch er, der sonst viele Messe- und Geschäftsreisende begrüßen darf, habe in den vergangenen Wochen einige Zimmer nicht besetzen können. „Durch die Videokonferenzen werden einige Unternehmer auch in Zukunft auf Anmietungen verzichten“, blickt Eggers in die Zukunft. Bereits in der Vergangenheit habe er Veränderungen bei den Buchungen wahrgenommen. „Früher kam ein Geschäftskunde, machte montags bis donnerstags bis zu sechs Termine und blieb dementsprechend lange bei uns. Doch schon vor Corona war es so, dass die Geschäftskunden montags anreisten und wir die Zimmer für den Dienstag bereits neu vermieten konnten, weil sie alle ihre Termine an einem Tag erledigten.“
Der Gourmet-Koch habe gemerkt, dass viele Menschen noch sehr verunsichert sind. „Im Gespräch mit einem Gast kam heraus, dass er nicht wusste, ob er seinen 80. Geburtstag bei uns feiern kann oder nicht“, sagt Eggers. Er hofft, dass jetzt wieder mehr Familienfeiern bei ihm stattfinden werden, die entsprechend Übernachtungen mit sich bringen, die sowohl seinem Restaurant als auch seinem Hotelgeschäft helfen.
Golfhotel freut sich über Unterstützung von Tui
Arnt Vesper vom gleichnamigen Golfhotel berichtet von gleichen Problemen für seinen 70 Zimmer umfassenden Betrieb. „Aktuell liegen wir durchschnittlich bei 45 Gästen“, berichtet der Hotelier von ersten zaghaften Anfragen, die vor allem aus Frankreich kämen. Die sonstigen internationalen Geschäftsbuchungen aller Welt seien aktuell beinahe gleich null. Dafür ziehen in dem idyllisch gelegenen Hotel die Anfragen für Tagungen sowie Hochzeits- und Familienfeiern wieder an.
Dem Familienunternehmen kommen aktuell vor allem die touristischen Gäste sehr entgegen. „Es hilft, dass wir mit unserem Service und Angebot so breit aufgestellt sind“, sagt Vesper, der sich darüber freut, dass Tui-Reisen das Sprockhöveler Haus nun voll in sein Angebot aufgenommen hat. So ist das Golfhotel auch in einem Video auf der Homepage des Reisegiganten mit integriert. „Das ist auch Werbung für die Stadt und die Region“, berichtet Vesper von ersten Online-Buchungen über das Portal.
Die guten Bewertungen und das positive Feedback stimmen Vesper froh. Allerdings bedeutet das zugleich auch mehr Personalaufwand. Alleine im Terrassengeschäft des Hotelrestaurants sind zwei Kräfte damit beschäftigt, die Gäste einzuweisen und für die Desinfektion zu sorgen. „Aber wir kommen leider immer noch nicht drumherum, weiter in Kurzarbeit zu agieren“, sagt Vesper. So seien beispielsweise die Küchenzeiten immer noch gestrafft.