Alte Schule Uellendahl droht der Abriss

Käufer des ehemaligen städtischen Gebäudes sieht seine Umbaupläne für ein Übernachtungshaus als kaum realisierbar.

Haßlinghausen. Bald könnte ein weiteres ehemaliges Schulgebäude aus dem Stadtbild verschwinden. Für die Schule Uellendahl an der Gevelsberger Straße 136 hat Frank Hense, der das Gebäude vor zwei Jahren von der Stadt gekauft hatte, einen Abrissantrag gestellt. Der wird genehmigt, wie Baudezernent Bernd Woldt auf Nachfrage erklärte. "Alle Behörden sind beteiligt worden, es gibt keine Bedenken", sagte er der WZ. Der Bescheid werde in den nächsten Tagen herausgehen.

Ursprünglich hatte Hense geplant, das Gebäude als Hotel für Kurzzeitgäste plus Penthousewohnung umzubauen. Eine positiv beschiedene Bauvoranfrage gab es bereits. "Die Auflagen, etwa für den Brandschutz sind aber so hoch, dass ein Umbau kaum wirtschaftlich ist", sagte Hense der WZ. Ob er das Gebäude wirklich abreiße, ließ er aber noch offen. "Es muss sich rechnen. Das hängt auch davon ab, welche Anschlussbebauung mir erlaubt wird", sagte er. Für ein Hotel müsse sie mindestes zweigeschossig sein. Ansonsten könne er sich ein Wohnhaus vorstellen.

Als Schule wird das 1900 erbaute Gebäude bereits seit 1967/68 nicht mehr genutzt. Zwei Jahre zuvor waren Pläne für einen größeren Neubau an gleicher Stelle aufgegeben worden, weil stattdessen die neue Volksschule Haßlinghausen Dorf (heute Gesamtschule) gebaut wurde.

Stark steigende Schülerzahlen waren zur Jahrhundertwende auch der Grund für den Bau der Schule Uellendahl gewesen. Die Schule hatte zwei Klassen plus Lehrerwohnungen und 1905 143 Schüler. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie bis 1952 für die Unterbringung von Flüchtlingsfamilien genutzt. Danach wurde sie wieder Volksschule, ab 1963 sogar mit drei Klassen, in denen die Schuljahre 1 und 2, 3 und 5 sowie 5, 6 und 7 gemeinsam unterrichtet wurden. Damals waren es rund 100 Schüler.