Physical: Disco-Chef verspricht Spaß und Sicherheit

Die ehemalige Kleinbeck öffnet am Freitag wieder – mit neuem Stil, Personal nur über 25 Jahren und einem Straßenwächter.

Obersprockhövel. Farbflecken auf Hose und Pulli, Schraubenzieher in der Hand - wie der Geschäftsführer eines Clubs sieht Domenico Incantalupo momentan nicht aus, wenn er in seinem neuen Physical in der Kleinbeckstraße in Aktion tritt. Vor der Neueröffnung der ehemaligen Diskothek Kleinbeck am kommenden Freitag, ist eben noch viel zu tun, und da packt der Chef mit Freunden und Bekannten selbst an.

Ornamente in den neuen Erkennungsfarben pink, schwarz, grau, weiß werden auf die Wand neben der Tanzfläche gepinselt, letzte Wände verputzt und LED-Technik angeschlossen. "Wir haben versucht, alles moderner zu gestalten", sagt der Italiener aus Gelsenkirchen, der früher regelmäßig in der Kleinbeck aufgelegt, das Konzept fürs Physical aber aus Cala Ratjada mitgebracht hat. Dort stand er im Sommer im Physical an den Plattentellern.

Die Veränderungen beziehen sich aber nicht nur auf Inventar und Musik, wo neben Black und House künftig mehr Charthits und an "Nischen"-Abenden auch mal Schlager gespielt werden sollen. "Wir haben auch ein ganz neues Sicherheitskonzept", sagt Cantalupos Assistent Janusz Turon.

Er arbeitet im Marketing von Schalke 04, hat Erfahrungen mit der Veltins Arena und bringt am Freitag zur Eröffnung auch Gäste aus dem Management von Schalke mit. Das zeigt schon, wohin die Reise gehen soll - in Richtung Disco und Club. "Man muss sich hier nicht betrinken, um Spaß zu haben", sagt Turon.

Der ehemalige Chillroom, in dem früher schon einmal Lampen und Inventar kaputt gingen, wenn sich Gäste unbeobachtet fühlten, ist jetzt ein Garderobenraum. Der kleine Eingangsbereich, in dem die Kasse stand, ist leer geräumt, um der Security mehr Platz zu bieten. Mindestens zwei und bis zu vier Mann Sicherheitspersonal will Incantalupo aufbieten.

Dazu einen Mitarbeiter, der mit Hund auf dem Parkplatz und auf der Kleinbeckstraße nach dem Rechten sieht, um zu verhindern, dass Gäste dort die Ruhe der Anwohner stören. "Alle sind mit Walky-Talky ausgerüstet, so dass sie Kontakt halten können", sagt Incantalupo. Auch da habe man aus Fehlern des Vorgängers gelernt. Ebenso werde künftig kein Angestellter jünger als 25Jahre alt sein, um so schon Respekt bei den jugendlichen Gästen zu wecken.

"Die Ansätze sind besser als vorher, wir werden beobachten, wie es sich in der Praxis gestaltet", sagt Ordnungsamtsleiter Thomas Mai. Incantalupo und Turon hatten ihn im Rathaus besucht und ihm ihr Sicherheitskonzept erläutert. Keine Ein-Euro-Parties und kein Flat-Rate-Trinken mehr, hätten sie versprochen, so Mai.