Doch sie hat noch einen wunderbaren Nebeneffekt: Es hallt herrlich, wenn Loks und Wagen mit ihren Fahrgästen darüberrattern. "Wenn man die Augen schließt, denkt man, man fährt mit der großen Eisenbahn", schwärmt Rainer Münch, Vorsitzender des Dampfbahnclubs Sprockhövel, über ein völlig neues Fahrgefühl.

Beim Fahrtag am vergangenen Sonntag konnten das Hunderte Gäste auf der Anlage am Beermannshaus erleben. Nach zweijähriger Bauzeit wurde der neue 400 Meter große Außenkreis mit betoniertem Gleisbett in Betrieb genommen, ein Meilenstein auf dem Weg zur großen Anlage mit mehreren Kreisen und Rampe, von der die Hobby-Eisenbahner träumen.

Viele tausend Arbeitsstunden werden es bis dahin noch sein, viele Samstage, die man zum Basteln auf der Anlage verbringt. Lässt die Lust nicht nach, da nun ein lange anvisiertes Etappenziel erreicht ist? "Im Gegenteil, das gibt neue Motivation", strahlt Aloys Bauerdick, und spricht für seine 18Mitstreiter mit.

Nebenan steuern Tim Lenders (13) und Fabian Sikora (14) - der Vereinsnachwuchs - begeistert den Zug mit den Besuchern, deren Strom am ersten Fahrtag auf dem neuen Außenkreis nicht abreißt. "Meinen Sohn könnte ich morgens hier absetzen und abends wieder abholen", sagt Besucherin Zita Oliveira.

Drei Runden hat Leon (3) schon gedreht und sitzt jetzt neben dem Hauptgleis, den Blick immer auf die Vereinsdampflok gerichtet.

Besonders idyllisch ist der südwestliche Teil des Geländes, das auf der Halde der ehemaligen Zeche Uhlenberg liegt und noch an den Wald angrenzt. "Für den übrigen Teil könnten wir gut noch ein, zwei Menschen mit gärtnerischem Geschick gebrauchen", sagt Ober-Dampfbahner Münch.

Gleisbautechnisch werden die Vereinsmitglieder sich nun zunächst mit einer Überholung beschäftigen. Münch: "Wir müssen für Nebengleise sorgen, denn inzwischen haben sich viele Gastfahrer gemeldet, die ihre Loks auch gerne mal hier fahren lassen würden."