Arbeitsmarkt: Fachkräfte dringend gesucht
Seit 16 Jahren war die Zahl der Arbeitslosen noch nie so gering. Engpässe gibt es vor allem bei Pflegeberufen.
Sprockhövel/Ennepe-Ruhr. Die Arbeitslosigkeit auf dem heimischen Markt ist auf ein Rekordtief gesunken. Die Bundesagentur für Arbeit in Hagen verzeichnet den niedrigsten September-Stand seit 16 Jahren.
Für Sprockhövel bedeutet das eine Arbeitslosenquote von 6 Prozent. Im August waren es 6,2 Prozent gewesen. In Sprockhövel waren im September 494 Personen arbeitslos. Davon sind 208 Hartz-IV-Empfänger. 192 offene Stellen sind derzeit zu verzeichnen.
Im Ennepe-Ruhr-Kreis verringerte sich die Arbeitslosenzahl auf 12.369 Personen. Dies drückte die Arbeitslosenquote auf 7,3 Prozent. Die mit Abstand größten Rückgänge hatten Witten und Schwelm.
"Wir profitieren nicht nur von der üblichen Herbstbelebung, sondern auch von den immer noch guten konjunkturellen Rahmenbedingungen", sagt Pressesprecher der Agentur für Arbeit Hagen, Ulrich Brauer. Die Geschäftsstelle der Agentur für Gevelsberg und Sprockhövel verzeichnet insgesamt 1751 Arbeitslose (im August 1798). In Hagen lässt die Herbstbelebung noch auf sich warten.
Die abnehmende Arbeitslosigkeit sei auch keine Folge einer Verschiebung in Bildungsmaßnahmen, sondern auf den Eigenantrieb der Wirtschaft sowie auf die Reformen zurückzuführen, so die Agentur für Arbeit in der gestrigen Stellungnahme.
Berufliche Weiterbildung und Trainingsamaßnahmen hätten den Arbeitsmarkt vor zwölf Monaten noch um über 5200 Personen entlastet, aktuell seien nur 4600 Personen in Arbeitsgelegenheiten untergebracht.
Nicht nur die Arbeitslosigkeit ging zurück, in verschiedenen Berufsbranchen wird händeringend nach Arbeitskräften gesucht. "Wir haben Fachkräftemangel", sagt Brauer, "im Sprockhöveler Raum vor allem im Metall- und Elektrobereich. Wir suchen auch dringend Kräfte in den Gesundheitsberufen, wer sich vor allem mit Pflege beschäftigt, ist gefragt".
Auch im Handel gibt es Bedarf, Verkäufer sind gesucht, bei den Berufen im Lagerbereich sind bereits Engpässe zu verzeichnen. Von der aktuellen guten Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt profitieren alle Personengruppen. Besonders die Jugendarbeitslosigkeit sinkt wegen der begonnenen Ausbildungen kräftig", sagt Dietmar Thönnes, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit in Hagen.
Die Bilanz des Ausbildungsmarktes soll am 13. Oktober veröffentlicht werden. Ulrich Brauer hofft, dass der positive Trend auf dem Arbeitsmarkt anhält und die Zahlen im Oktober noch weiter zurückgehen werden.
