Atex-Filter behauptet sich in schweren Zeiten

Übernahme durch Finanzinvestor Riverside wirkte sich bisher positiv aus.

Haßlinghausen. Als im Juli 2008 die Vokes-Air Gruppe, zu der auch die Sprockhöveler Firma Atex-Filter gehört, von Finanzinvestor Riverside Europe übernommen wurde, befürchteten viele der 130 Mitarbeiter von Atex-Filter, dass ihr Arbeitsplatz gefährdet sei. Mittlerweile ist aber Ruhe eingekehrt: Bedenken, dass Riverside nur aufs schnelle Geld aus ist, sind größtenteils zerstreut.

Dabei waren die Befürchtungen verständlich, vor allem nach den zuvor fünf Jahren unter Führung der amerikanische SPX Corporation (siehe Kasten). Finanzdirektor Frank Urbanowski blickt nur ungern auf dieses Kapitel Firmengeschichte zurück: "Unter SPX Air Treatment wurden wir ziemlich herumgeschubst. Da wechselten die Verantwortlichkeiten und der Führungskurs manchmal monatlich."

Seit der Übernahme durch die Riverside Europe liefen die Geschäfte ruhiger, der Führungsstil sei konstanter, so Urbanowski. Man kann sich vorstellen, wie turbulent die Zeit unter der Leitung von SPX Air Treatment war, wenn Urbanowski angesichts Weltwirtschaftskrise von "ruhigeren Geschäften" spricht.

Denn natürlich hat auch Atex-Filter die Krise zu spüren bekommen. Vor einem Jahr gab Riverside Europe als Langzeitziel eine Umsatzverdopplung aus, die Gewinne wollte man gar verdreifachen. Ein Ziel, dem das Unternehmen in diesen Zeiten natürlich nicht näher rücken konnte.

Dennoch sind die Ergebnisse gut: "Natürlich hat besonders der Export unter der Krise gelitten", sagt Udo Scholz von der Vokes-Air Gruppe. Allerdings sei man auch in der glücklichen Lage, Filter herzustellen, die nunmal ausgewechselt werden müssten, ob im OP-Saal, in Kraftwerken oder in Hausstaubsaugern.

Dass die Talsohle der Krise bereits erreicht ist, will er hingegen nicht prognostizieren: "Wenn wir das zweite Halbjahr so abschließen wie das erste, sind wir froh."