Bombendrohung: Blinder Alarm legt Volksbank lahm
Ein anonymer Anrufer drohte damit, eine Bombe in der Volksbank Sprockhövel zu zünden. Es wurde kein Sprengstoff gefunden.
Niedersprockhövel. "Das ärgert uns maßlos" - Michael Vogelsang, Geschäftsführer der Volksbank Sprockhövel, kann den Ärger in seiner Stimme kaum verbergen. Ein Unbekannter hatte am Montagmorgen gegen 8.30 Uhr in der Zentrale der Volksbank Sprockhövel angerufen und gedroht, eine deponierte Bombe zu zünden. Eine Forderung nach Geld oder ähnlichem stellte er nicht. Er kündigte lediglich an, sich um 10.30 Uhr wieder zu melden.
Die Mitarbeiter der Zentrale verständigten umgehend die Polizei, die alle Filialen der Volksbank Sprockhövel räumen ließ. An der Mühlenstraße in Niedersprockhövel wurde auch der große Parkplatz vor der Volksbank abgesperrt.
"Viele Polizeiautos waren da und man wusste gar nicht was los ist", erzählt ein Mitarbeiter der Pizzaria Scarini, genau gegenüber der Bank. Ähnliche Szenen spielten sich zeitgleich in fünf anderen Städten ab. "Da der Anrufer sich direkt in der Zentrale meldete, konnten wir nicht feststellen, welche Filiale bedroht wurde", erklärt Vogelsang.
Das Ergebnis: Alle sechs Filialen der Volksbank in Niedersprockhövel (Mühlenstraße), Hattingen (Große Weilstraße und Thingstraße), Witten-Herbede, Bochum-Linden und Velbert-Langenberg wurden sicherheitshalber geräumt. In den Filialen Sprockhövel und Hattingen/Große Weilstraße kamen zudem Sprengstoff-Spürhunde zum Einsatz.
Ihr Einsatz war ebenso wie die Suche der Polizei negativ: Keine Bombe oder ähnliches wurde in einer der Filialen gefunden. Der angekündigte Anruf des Bombendrohers um 10.30 Uhr blieb ebenfalls aus, so dass die Polizei nach und nach Entwarnung gab.
"Wir konnten allerdings recht schnell feststellen, dass der anonyme Anruf von einer Telefonzelle aus Hattingen-Welper stammt", sagt Polizeisprecher Dietmar Trust. Die Spurensicherung nahm dort ihre Arbeit auf. Derzeit werden die Ergebnisse ausgewertet.
Kunden, die an diesem Morgen zur Bank wollten und unverrichteter Dinge wieder gehen mussten, reagierten mit Verständnis. "Kaum jemand hat sich beschwert", so Vogelsang - der gegen Mittag meldete, dass in allen Filialen der Betrieb wieder aufgenommen worden sei.
Bis zur letzten Entwarnung war auch die Feuerwehr im Einsatz, die an der Bochumer Straße einen "Bereitstellungsraum" einrichtete - für den Fall, kurzfristig ausrücken zu müssen. "Wir waren den ganzen Morgen im Einsatz", berichtete Feuerwehrsprecher Christoph Schöneborn.
Das ungewöhnliche an diesem Einsatz sei vor allem die Tatsache, dass die Feuerwehr für den Fall einer Bombenexplosion vorgewarnt worden sei. "In der Regel werden wir ja erst gerufen, wenn schon etwas passiert ist." So aber blieben neun Fahrzeuge der Wehren Sprockhövel, Hattingen oder Ennepetal nur für den Fall der Fälle vor Ort - zum Glück vergeblich.