Sprockhövel Bürger zeigen kaum Interesse

Nur wenige Herzkamper wollten etwas über das Projekt zur Umgestaltung des Dorfes erfahren.

Foto: Gerhard Bartsch

Sprockhövel. Interesse an der Zukunft der eigenen Nachbarschaft sieht anders aus. Gerade einmal zehn Herzkamper saßen am Tisch, als die Bürgergemeinschaft bei ihrem monatlichen Treffen im Evangelischen Vereinshaus über ein neues Projekt informieren wollte, von dem das Dorf profitieren kann. Eine Gruppe von 20 Studierenden der Universität Münster beschäftigt sich unter Leitung ihrer Professorin Ulrike Grabski-Kieron in einem Projektseminar unter dem Titel „Baukultur und Dorfentwicklung“ mit dem Ortsteil Herzkamp.

Der Auftakt fand in der vergangenen Woche nach einem Besuch im Rathaus in Form eines Rundgangs durch Herzkamp statt. Ab Januar kehren die Studierenden in unterschiedlichen Gruppen zurück, um die verschiedenen Aspekte des Projektes zu bearbeiten. Themenfelder sind dabei die Erstellung einer Beratungsfibel für Baukultur und Gebäude, die Beschäftigung mit Frei- und Straßenräumen und ihrer dorfgerechten Weiterentwicklung, die Ortseingangsbereiche und die Umgestaltung des Sportplatzumfeldes durch Schaffung weiterer Parkplätze und die Anbindung an das Rad- und Wanderwegenetz.

„Die leitende Professorin machte einen sehr engagierten Eindruck“, berichtete Olaf Altenhain von dem Besuch der Studenten, die bereits völlig neue Perspektiven entdeckt hätten. Er schlug vor, ihnen die eigenen Vorschläge der Herzkamper mit auf den Weg zu geben. Dem widersprach Mathias Zenker. Der Start solle unbeeinflusst ablaufen, fordert er. Aus seiner Beteiligung an einem ähnlichen Prozess in Wuppertal-Elberfeld berichtete er: „Die Studenten sehen Dinge, die wir noch nie gesehen haben.“

„Die Studenten brauchen die Bürger. Wir wollen ein Konzept, das wir umsetzen können“, sagte Gerlinde Honke-Feuerstack, auf deren Initiative — und einer persönlichen Bekanntschaft mit der Professorin Grabski-Kieron — hin das Projekt der Uni entstanden ist. Am Ende einigte man sich darauf, zunächst in kleineren Gruppen und im Gespräch mit den Nachbarschaften wichtige Aspekte zu den vier Themenbereichen zusammenzutragen und diese dann den Studenten anzubieten. Dazu soll auch das nächste Treffen im Januar dienen.

Hintergrund des Projektes ist die Möglichkeit, dass Herzkamp bis zu 65 Prozent der Kosten für die Umsetzung der Konzepte als Zuschuss aus Fördermitteln für den ländlichen Raum erhalten kann. Den Restbetrag können die Bürger unter Umständen auch mit Eigenleistung in Form von Arbeitsstunden aufbringen. ww