Bürgerinitiative will den Bolzplatz am Waldweg erhalten

Stadt soll Alternativen für den Bau einer Flüchtlingsunterkunft prüfen.

Foto: Stefan Fries

Sprockhövel. Die Initiative zum Erhalt des Bolzplatzes Waldweg bittet die Stadtverwaltung um die Prüfung alternativer Standorte für den Bau von Häusern mit Wohnungen für Flüchtlinge.

Es gehe darum, eine „der letzten Bolz- und Spielmöglichkeiten in der Natur in Niedersprockhövel“ zu erhalten, teilte die Initiative mit. Die Aktivitäten richteten sich nicht gegen die Flüchtlinge, sondern gegen die Wahl des Standortes, sagte Stefan Rath von der Initiative. Zudem würde durch einen Bau einer Immobilie an dem Standort „schützenswerter Baumbestand“ vernichtet.

Acht Vertreter der Initiative hatten Ende vergangener Woche 350 Unterschriften zum Erhalt des Bolzplatzes bei Bürgermeister Ulli Winkelmann abgegeben.

Gemeinsam mit Oliver Tollnick vom Sachgebiet „Soziales und Integration“ der Stadtverwaltung wurden die Möglichkeiten zu alternativen Unterbringungsmöglichkeiten besprochen. Zum Abschluss übergab die Initiative eine Liste mit alternativen Standorten für Flüchtlingsunterkünfte in der Stadt.

Bürgermeister Winkelmann erklärte die „Bereitschaft zum Dialog“. Etliche der vorgeschlagenen Alternativen seien allerdings schon „bekannt und geprüft“ worden.

Als alternative Standorte für Bauvorhaben listet die Initiative unter anderem das Bildungszentrum der IG Metall, das Grundstück an der Zeche Alte Haase oder das Grundstück unterhalb der Firma Geller an der Hattinger Straße auf.

Als Immobilien könnten nach Ansicht der Anwohner des Bolzplatzes unter anderem die Grundschule Nord, das ehemalige Gemeindehaus in Hiddinghausen oder der frühere Aldi-Standort an der Steinklippe in Haßlinghausen genutzt werden. Zudem sollten nach Meinung der Initiative Industriebetriebe gezielt angesprochen werden, um mögliche freie Flächen zu erschließen und nutzen.

Hintergrund der derzeitigen Diskussion ist die Tatsache, dass der Haupt- und Finanzausschuss des Stadtrates im August in einem Dringlichkeitsbeschluss entschieden hatte, unter anderem bis Ende des kommenden Jahres zwei Häuser mit Wohnungen für 35 Flüchtlinge auf dem Bolzplatz am Waldweg zu errichten. Auf der Sitzung des Stadtrates am 24. September steht das Thema auch auf der Tagesordnung.

Einige Tage vorher, am 21. September, wolle man mit den Vertretern der Fraktionen das Gespräch suchen, erklärte Rath. Zudem wolle man jedes Ratsmitglied anschreiben und für einen Erhalt des Bolzplatzes werben. Auch die Landratskandidaten des Kreises sollten kontaktiert werden.