Dampf-Bahn-Club freut sich über neue Brücke

Verein verbindet auf seinem Gelände zwei Hügel miteinander. Die Arbeiten kosten rund 30 000 Euro.

Foto: Anna Schwartz

Haßlinghausen. Noch klafft eine Lücke zwischen den beiden Hügeln auf dem ein Hektar großen Gelände des Dampf-Bahn-Clubs in Haßlinghausen direkt an der Glückauf-Trasse. Doch die Beton-Konstruktionen auf beiden Seiten, „Widerlager“ genannt, lassen erkennen, dass dort bald eine Stahlbrücke entstehen soll.

Gestern Morgen rückten die Monteure an, um die sechs Meter lange Brücke aus Stahlträgern und den dazugehörigen Querverbindungen zusammen zu schrauben. Eine Zeichnung von Reiner Münch, Vorsitzender des Dampf-Bahn-Clubs, zeigt, wie das Gelände mit der fertigen Brücke aussehen soll. Münch ist pensionierter Maschinenbau-Ingenieur und wie viele der rund 20 Mitglieder des Vereins mit hoher technischer Kompetenz ausgestattet. „Das ist bei einem Club wie dem unseren von großer Wichtigkeit. Nur so können wir auf unserem Gelände so viel in Eigenleistung schaffen“, sagt Vorstandsmitglied Robert Franz. Für die neue Attraktion auf dem Gelände waren aber doch die Dienste von Statikern, eines Hoch- und Tiefbauunternehmens und Stahlbauern erforderlich.

Einige Zufahrten zur neuen Brücke, bei denen die Schienen auf Betontrassen angebracht sind, wurden von den Vereinsmitgliedern erstellt. Wie auch die Hebebühne, mittels der die maßstabsgetreuen Miniatur-Loks und die Waggons auf die Gleise gehoben werden. „Das war früher mal ein Gabelstapler“, weiß Robert Franz, als er den Lok-Schuppen öffnet und die kleinen Zugmaschinen vorführt.

„Dampfbahn“, das bedeutet, dass Wasser und Kohle erforderlich sind, um die Loks betriebsbereit zu bekommen. „Eine Stunde wird vorgeheizt, ehe die Fahrt losgehen kann.“ Bei den Fahrten werden ein bis drei Waggons an die Lokomotive gehängt, und auf denen sitzen rittlings die Passagiere. Die Steigungen im Gelände erfordern vom Lokführer, der in Personalunion auch der Heizer ist, Fingerspitzengefühl. Denn es muss immer genug Dampf auf dem Kessel sein, damit die Höhenunterschiede geschafft werden.

Bis die Eisenbahn Besucher über die in zwei Meter Höhe befindliche Brücke befördern kann, wird noch Zeit vergehen. „Bis dahin müssen noch rund 200 Meter Gleise verlegt“, erklärt Münch, dessen zwölf Jahre alter Verein zwischen April und September einmal pro Monat zu einem öffentlichen Fahrtag einlädt. Stets eine Attraktion in Sprockhövel und dem Umland. „Kein Wunder, denn mit zwei Euro pro Fahrt sind wir erheblich preiswerter als so mancher Freizeitpark.“ Das Brücken-Projekt kostet rund 30 000 Euro, die der Club natürlich nicht allein stemmen kann. „Da hat uns die Stiftung der Sparkasse Sprockhövel, die wir von unseren Ideen überzeugen konnten, mit 20 000 Euro natürlich wesentlich geholfen“, ist Reiner Münch froh.