Demografischer Wandel: „Das Wissen darf nicht mit in Rente gehen“
Die Firma Wicke wurde für ihr Konzept zum demografischen Wandel gelobt.
Herzkamp. Die Firma Wicke ist mit dem Siegel der Initiative „Demografie Aktiv“ für ihr Konzept im Umgang mit dem demografischen Wandel ausgezeichnet worden. Der Räder- und Rollenhersteller sieht sich mit einem deutlichen Anstieg der Gruppe der Über-50-Jährigen konfrontiert.
In den nächsten Jahren werde zudem sogar die Hälfte der Beschäftigten im Produktionsbereich 50 Jahre und älter sein. „Daher haben wir unsere Mitarbeiter frühzeitig um Vorschläge gebeten, wie wir die Arbeitsplätze demografie-sicherer gestalten können“, sagt Peter Steinmann, Personalleiter bei Sprockhövels größtem Arbeitgeber.
Mit Hilfe der Initiative Demografie Aktiv seien die Vorschläge abgearbeitet worden. Zudem wurde mit Führungskräften, Beschäftigten und Betriebsrat die Ausgangsposition — insbesondere der produzierenden Bereiche — analysiert und bewertet. Themen wie die Gesundheit von Beschäftigten und die Ergonomie an den Arbeitsplätzen standen im Fokus.
„Das Unternehmen hat es sich zur Aufgabe gemacht, ein ganzheitliches Konzept zu entwickeln, um den demografischen Wandel zu begegnen und diesen als Chance zu begreifen.“ Konkret heißt das, dass Maschinen höhenverstellbar sind, damit deren Bediener sowohl im Stehen als auch im Sitzen arbeiten können. Außerdem wurden neue Kräne und Hebehilfen angeschafft sowie hydraulisch betriebene Schraubstöcke. „Da die Vorschläge von den Mitarbeitern selbst kamen, werden sie auch gut angenommen. Der Umgewöhnungsprozess verlief reibungslos“, so Steinmann.
Ideen wurden auch hinsichtlich der Nachfolgeplanung entwickelt. Um sicherzustellen, dass das Fachwissen nicht mit dem Beschäftigten in Rente geht, gibt es ein 14-tägliches Treffen zwischen ausscheidenden und nachrückenden Mitarbeitern. Dabei werde das fachliche Wissen schriftlich festgehalten. „So stellen wir sicher, dass diese Wissensübergabe nicht im Alltagsgeschäft untergeht, erklärt Steinmann.
Die Zahl der Wicke-Mitarbeiter wächst übrigens kontinuierlich. Zu den rund 250 Beschäftigten kommen laut Steinmann in Kürze 20 weitere hinzu.