Andampfen: Eine Bahn ganz ohne Verspätung
Mit vielen kleinen und großen Besuchern begann am Sonntag die Rad- und Dampfbahnsaison.
Sprockhövel. Der Verlockung, im Anhänger hinter der kleinen schnaubenden Dampflok eine Runde zu drehen, konnten die kleinen Gäste nicht widerstehen — aber auch einige große nicht. Zu ihnen gehörten der stellvertretende Landrat Willibald Limberg, Spakassenvorstand Christoph Terkuhlen und der parlamentarische Staatssekretär Ralf Brauksiepe. „Dieses Fest ist sinnbildlich für das rege Vereinsleben in der Stadt“, lobte Brauksiepe.
Pfeifend und zischend setzte sich die Garteneisenbahn in Bewegung und verzückte die Besucher beim Andampfen, das Reiner Münch und sein Team vom Dampfbahnclub mit dem Stadtmarketing- und Verkehrsverein Sprockhövel veranstaltete — parallel dazu fand das Anfahren statt, der Startschuss der Fahrradsaison auf der Radtrasse An der Kohlenbahn. Bürgermeister Klaus Walterscheidt hatte das doppelte Fest standesgemäß mit Eisenbahnermütze und grüner Kelle eröffnet. „Toll, dass es den Dampfbahnclub gibt, der diese Fahrten gerade für die Kinder anbietet“, sagte Walterscheid. Denn die hatten den größten Spaß, so wie der fast vierjährige Silas: „Wie toll die Bahn dampft — und das Fahren finde ich schön.“
Neben dem Arbeitskreis Radverkehrsförderung leistete auch der ADFC tatkräftige Unterstützung. „Diese Bahn hat heute garantiert keine Verspätung“, sagte Stadtmarketing-Vorsitzender Ismael Klein lachend. Das Familienfest hatte am Sonntag zahlreiche Eisenbahn- und Radfreunde angelockt, die mit allerlei Service-Tipps und Wissenswertem versorgt sowie auf die unabdingbare Verkehrssicherheit der Fahrräder aufmerksam gemacht wurden. Außerdem bot die Kornbrennerei Hegemann E-Bikes zur Ausleihe an — Andreas Hegemann und Tochter Julia machten sich gleich auf den Weg. „Durch die E-Bikes hat sich mir die Erkundung der Gegend mit dem Rad erst erschlossen“, erzählte Hegemann.
Bei fast idealem Radfahrwetter nutzten die Besucher die Möglichkeit, an der kurzen Anradel-Tour teilzunehmen, die über die Radtrasse nach Silschede und zurückführte. Einen musikalischen Beitrag gab es dazu vom Shanty-Chor MGV Haßlinghausen, der mit „Auf der schwäb´schen Eisenbahn“ oder „Ja, wir sei´n mit´m Radl da“ genau die richtigen Stücke parat hatte.