Die Kirche als Konzertsaal

Beim Adventskonzert der Musikschule war die Kirche St. Josef bis auf den letzten Platz besetzt.

Haßlinghausen. Zur vorweihnachtlichen Zeit gehören nicht alleine Lichterglanz, Glühwein und eine gewisse Art von Anspannung, bedingt durch den Geschenkekauf. Zum Advent gehören Konzerte. Auch die Musikschule Sprockhövels ist sich dieser Tradition bewusst und lud am Sonntagnachmittag zum "Festlichen Konzert zur Weihnachtszeit" in die katholische Kirche St. Josef in Haßlinghausen.

Wie bei solchen Terminen üblich, waren gleich Heerscharen von Familien eingetroffen, um ihre Verwandtschaft beim Auftritt zu erleben. Voll besetzt war das Gotteshaus zu diesem Anlass, dicht gedrängt saßen die Zuhörer in den Bänken, extra dazu gestellte Klappstühle reichten noch immer nicht aus, so dass manche mit einem Platz auf dem Boden vorlieb nahmen.

Und wie nicht anders zu erwarten, wurde jede Art von Beitrag - ob da nun wie vom Komponisten gedacht die Noten hundertprozentig nachgespielt oder, euphemistisch gesprochen, frei interpretiert wurden - wohlwollend und ausgiebig beklatscht. Unter der Leitung Carina Friesens eröffnete das Akkordeonensemble mit der "Aria" von Georg Friedrich Händel. Darauf folgte lieblicher Gesang mit Orgelbegleitung von der Empore, dargeboten von Anna Christin Sayn und Reinhold Sander.

Der Wechsel zwischen Spiel auf dem Altarbereich und von der Empore herab war nicht bloß akustisch interessant und nutzte die Kirche optimal als Resonanzkörper. Diese Art des Wechselspiels zwischen oben und unten musste wohl aus rein logistischen Gründen erfolgen - sonst wäre mit Auf- und Abgang von nur einer Bühne zu viel Zeit verstrichen.

Denn es waren ganz verschiedene Gruppen wie das Saxophonquartett mit Dorothee Böhmer, Anna-Sophie Hasenbein, Marc Pickhardt und Andreas Gottschlich oder junge Solisten wie der Akkordeonspieler Max Jansen. Natürlich bekamen die Kleinsten, unter anderem das JeKi-Ensemble Kunterbunt der GGS Haßlinghausen, besonders viel Beifall.

Beim Schlusslied "Tochter Zion" wurde fröhlich und aus Herzensgrund mit geschmettert, so dass dieser musikalische Beitrag der Musikschule als gelungen betrachtet werden kann.