Doppelt so viele Jobs vermittelt

Jahresbilanz bei Hartz IV im Kreis: Erstmals leicht sinkende Klientenzahlen. Die Konjunktur half mit.

Ennepe-Ruhr. Die Chance, einen Job zu finden, hat sich im vergangenen Jahr auch für die Bezieher von Arbeitslosengeld II erhöht. Zwei Zahlen strich Landrat Arnim Brux gestern bei der Vorstellung der Jahresbilanz der JobAgentur EN, in der Kreis und Städte die Hartz-IV-Betroffenen betreuen, heraus. 3557 Menschen - mehr als doppelt so vielen wie im Jahr zuvor - konnte ein Job im ersten Arbeitsmarkt vermittelt werden. Um 130 Prozent erhöhte sich die Zahl derer, die eine Qualifizierung oder einen Ein-Euro-Job erhielten.

Trotz der Vermittlungserfolge hat die Zahl der erwerbsfähigen Hilfeempfänger nur leicht nachgelassen. Erst im Mai 2006 war dort der Höchststand erreicht worden. Das sind einerseits Personen für die aufgrund verschiedener Hemmnisse ein Job im ersten Arbeitsmarkt zunächst nicht in Frage kommt. 20 Prozent beträgt aber auch der Anteil derjenigen, die eine 400- Euro-Stelle oder eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung gefunden haben, aber so wenig verdienen, dass sie weiter eine Unterstützung der Job-Agentur erhalten. Tendenz steigend

Die Agentur muss wie 2006 auch in diesem Jahr damit auskommen, dass der Bund die ehemals 21 Millionen Euro für Eingliederungsmaßnahmen um drei bis vier Millionen kürzt. Im September 2006 gab es zwar einen Nachschlag aus in anderen Städten nicht abgerufenen Mitteln. "Das war aber zu spät, um noch neue Maßnahmen planen zu können", so Heiner Dürwald. So blieb das Geld beim Bund. "Eine durchaus übliches Mittel des Finanzministers", klärte Landrat Brux auf.