Veranstaltung Drachenboot-Festival der Sprockhöveler Wilhelm-Kraft-Gesamtschule begeistert Zuschauer und Teilnehmer

Sprockhövel · Am vergangenen Montag fand das Rennen bei bestem Wetter am Beyenburger Stausee statt.

Möglichst im gleichen Rhythmus paddelten die Schüler um den Sieg.

Foto: Wilhelm-Kraft-Gesamtschule

Dumpfer Trommelklang und begeisterte Anfeuerungsrufe aus Hunderten von Schülerkehlen unterbrachen die morgendliche Stille, die gemeinhin am idyllischen Beyenburger Stausee herrscht. Die Wilhelm-Kraft-Gesamtschule aus Sprockhövel-Haßlinghausen veranstaltete am vergangenen Montag mit tatkräftiger Unterstützung des VfK Wuppertal zum vierten Mal ihr alle drei Jahre ausgetragenes Drachenboot-Festival. Dabei absolvierten 16 Boot-Teams aus den Schulklassen der Zehn- bis 14-Jährigen insgesamt 19 dramatische Rennen über die 200 Meter lange Seestrecke. Auf dem Wasser duellierten sich die Jahrgänge 5, 6 und 7 mit zweimal fünf und einmal sechs Booten.

Strahlender Sonnenschein und eine seit Wochen ungewohnte Wärmeentwicklung sorgten schon vor den Rennen, die vor dem Clubhaus des ESV Ost gestartet wurden und auf der Höhe des Zielturms auf dem VfK-Gelände endeten, für beste Stimmung. Und die wurde durch die humorvoll ausgetragene Konkurrenz untereinander noch zusätzlich angeheizt. „Wenn wir Feuer spucken, müsst ihr Wasser schlucken“, versprachen die „Walddrachen“ auf einem Transparent ihren Mitbewerbern um die Pokale und Medaillen. Doch die mit roten Zipfelmützen ausgestatteten „Waldzwerge“, die „Walddrachen“, die stolzen „Kings of the Sea“ oder die „Nightdragons“ ließen sich davon nicht beeindrucken, und die Klasse 6e feierte sich selbst schriftlich mit „Hurra, hurra, die fliegenden Wasserschlappen sind da“. Und dann waren da noch die Mädchen und Jungen aus der 7c, die sich selbst aus nicht mehr bekannten Gründen „Alte Knacker“ nennen und sich mit „Alte Knacker voran, junge Leute hinten dran“ Mut zusprachen.

Doch da nicht wie beim Fußball „entscheidend auf‘m Platz“, sondern „auf‘m Wasser“ ist, spielten beschwingte Parolen keine Rolle mehr, als das Startkommando ertönte und Moderator Christian Rabe den edlen Wasserwettstreit treffend kommentierte.

Alle paddeln im möglichst gleichen Rhythmus

„Ist der Steg ok, ist alles ok“, das hat die organisierende Lehrerin Cornelia Witzmann allen aus ihrer eigenen Erfahrung als Wettkampf-Kanutin und Drachenbootfahrerin eingeschärft. Und so wurde vor Besteigen des Bootes kontrolliert, ob alle die von der AVU gesponserten roten Schwimmwesten trugen, wobei zum Rennen nur zugelassen wurde, wer mindestens im Besitz des Schwimmabzeichens in Bronze war. Paarweise bestiegen die jeweils nebeneinandersitzenden Aktiven das am Steg wassernde Drachenboot. Die Besatzung schwankte zwischen 13 und 20 TS („Teenie-Stärken“). Und denen wurde von der „Steg-Aufsicht“ noch mal auf den nassen Weg mitgegeben, dass alle möglichst im gleichen Rhythmus paddeln müssen, damit das Boot Kurs behält. Den Takt gibt die Trommlerin, beziehungsweise der Trommler an, der das Tempo seiner Paukenschläge nach den sportlichen Möglichkeiten der vor ihnen sitzenden Schlagfrauen oder Schlagmänner richtet. „Nicht die individuelle Kraft, sondern der Team-Gedanke ist das Wichtige“, so der Grundgedanke, mit dem die jungen Aktiven vor dem ersten Paddelschlag in den Probeläufen vertraut gemacht wurden.

Die Steuerleute hatte bis auf eine Ausnahme der VfK gestellt, wie auch die unbestechlichen Kampfrichter wie Lara Ehlis im Zielturm. Ebenso waren die beiden stilgerecht mit furchterregenden Drachenköpfen und -schwänzen ausgestatteten Drachenboote Eigentum des VfK, zu dem Cornelia Witzmann, Lehrerin für Deutsch, Mathematik Informatik und Musik, seit Jahren gute Beziehungen hält. Sie hatte Mitte des vergangenen Jahrzehnts die Idee zu dem attraktiven und wohl zumindest in NRW einzigartigen sportlichen Schulwettkampf entwickelt. Und bei dem entschieden oft nur Zentimeter über Sieg und Niederlage.

Der geriet dank der Aktivitäten des von den Eltern gebildeten Fördervereins der Wilhelm-Kraft-Gesamtschule zu einem fröhlichen Schulfest, bei dem die Eltern am Würstchengrill, beim Kinderschminken, beim Dosenwurf und in der Cafeteria die Regie übernommen hatten und so dafür sorgten, dass es auch in der Spendenkasse des Fördervereins klingelte.

Und seitens der Eltern und der anderen Gäste zeigte man sich, unabhängig von den Ergebnissen des Drachenboot-Festivals, sehr angetan von der gelungenen Veranstaltung am und auf dem Beyenburger Stausee. „Ich habe viele positive Rückmeldungen bekommen“, freute sich die Initiatorin Cornelia Witzmann beim abschließenden Aufräumen auf dem Gelände rund um das Bootshaus des VfK und den Zielturm.

Auch der coolste Teamname wurde ausgezeichnet

Bei den Ergebnissen spielten nicht nur die sportlichen Erfolge, sondern auch die tollste Verkleidung, das beste Banner und der „coolste Teamname“ in der jeweiligen Wertung eine Rolle. Beim Jahrgang 5 hatten die „Waldzwerge“ die Zipfelmütze vorn, im Jahrgang 6 die „Walddrachen“ und beim Jahrgang 7 die in Gelb gekleideten „Bananenbieger“. Die „Kings of Bananas“ aus dem Jahrgang 5 hatten auf dem Wasser zwar nur Silber, beim besten Kostüm aber Gold eingeheimst. Das beste Banner hatten die „Kings of the Sea“ entworfen. Den coolsten Teamnamen hatten sich im Jahrgang 5 „T‘etanic“ ausgedacht, beim Jahrgang 6 die Wasserschlappen und beim Jahrgang 7 „E wie Entelligenz“.