Eva-Maria Zurhorst: Wie die Ehe funktioniert

Eva-Maria Zurhorst las mit ihrem Mann aus ihrem Bestseller und fand schnell den Draht zum Publikum.

Sprockhövel. Der Ort war eigentlich ungünstig: Das ausladende Foyer der Glückauf-Halle ohne Bühne, so dass die hinteren Reihen das Ehepaar Zurhorst kaum sahen. Die einladende Gleichstellungsbeauftragte Sabine Schlemmer, die zu spät Kommend quer durch den Saal nach den Eintrittskarten fragte. Trotzdem entstand schnell eine intime Atmosphäre. Viele der über 200 Besucher - neben zahlreichen Frauen auch etliche Männer - hatten das Buch "Liebe dich selbst und es ist egal, wen du heiratest" gelesen und brannten darauf, von ihren Erfahrungen mit den Buchtipps zu berichten.

Leise, fast schüchtern begann Eva-Maria Zurhorst. "Als unsere Ehe hoffnungslos war, hatte ich niemanden, um darüber zu reden. Umso mehr freut es mich, dass heute so viele Leute zuhören." Auch ihr Mann war mitgekommen und demonstrierte damit seine Wandlung vom meist abwesenden Karrieremacher zum echten Familienmann. Nach dem Bestseller schreiben diesmal beide zusammen am nächsten Buch.

"Die Ehe ist keine Geschenkverpackung für eine Romanze", erklärte Eva-Maria Zurhorst. Stattdessen sei sie Ort tiefer, lebendiger Kommunikation und die Möglichkeit, sich in einem geschützten Raum weiterzuentwickeln. Gebe es stattdessen ständig Streitereien, sei nicht vorrangig der Partner schuldig.

"Wenn wir uns selbst nicht mehr fühlen können, brauchen wir stets Anerkennung von Außen, können aber unsere Mitmenschen nicht mehr fühlen." Wichtig sei es, sich Ruhe zu gönnen, um zu erkennen, was die wahren Bedürfnisse sind. "Die Wahrheit ist das Einzige, was heilt." Wer mit sich selber und seinem Leben zufrieden sei, wirke auch auf den Partner anziehend, der dann von sich aus ebenfalls mehr Engagement in die Beziehung einbringe.