Fahrradklima-Test: Schwachbefriedigend für Sprockhövel
Die Stadt punktet mit der Erreichbarkeit der Zentren — Abzüge gibt es unter anderem für den Winterdienst.
Sprockhövel. Nur ein „Schwach Befriedigend“ und ein Platz im unteren Drittel im Verglich mit Städten gleicher Größe: So richtig zufrieden kann Sprockhövel mit dem Ergebnis des ADFC-Fahrradklimatests nicht sein. Die größten Schwachpunkte in Sprockhövel, die die Befragung der Teilnehmer ergab, seien die fehlende Öffnung von Einbahnstraßen, der Winterdienst auf Radwegen, die Führung an Baustellen sowie das Fehlen von Leihfahrrädern, schreibt Britta Altenhein, Koordinatorin Arbeitskreis Radverkehrsförderung.
Ulli Winkelmann, Bürgermeister
„Das ,Schwach befriedigend’ will ich weg haben“, betont Bürgermeister Ulli Winkelmann, sieht die Stadt aber auf einen guten Weg, gerade was die Kritikpunkte angeht. „Am Thema Einbahnstraßen wird gerade gearbeitet“, erklärt Winkelmann. Die ersten sind bereits freigegeben. Und auch bezüglich der fehlenden Leihfahrräder, sei man tätig. „Zum Trassenfest am 19. April am Tunnel Schee werden wir E-Bikes anbieten.“ Auch Verleihstationen für „normale“ Fahrräder seien in Zukunft angedacht. „Wir werden außerdem weitere E-Bike-Ladestationen schaffen.“ Am alten Bahnhof in Niedersprockhövel ist die nächste geplant. Dass Baustellen für viele Radler ärgerlich seien, kann Winkelmann nachvollziehen. Er plädiert aber dafür, beim Umfahren von Baustellen „einfach auch mal das Gehirn einzuschalten“.
Sprockhövel sei durch die Anbindung an mehrere Trassen für Radler attraktiv. „Und diese Attraktivität wollen wir noch steigern.“ Winkelmann ist gerne hier unterwegs. „Ich bin selbst hunderttausende Kilometer durch die Region gefahren und gelaufen“, sagt der passionierte Extremsportler.
Punkten konnte Sprockhövel bei der Befragung aber auch in einigen Bereichen, wie Altenhein erläutert. Mit der Durchschnittsnote von 2,5 lag man beim Fahrraddiebstahl besser als die Durchschnittsnote 3,5 bei allen Städten der Größenklasse. Positiv wurden die Erreichbarkeit der Zentren, die Reinigung der Radwege und die Fahrradförderung in jüngster Zeit beurteilt.
Was Altenhein lobend erwähnte: „In Sprockhövel stieg die Zahl deutlich von 50 auf 95 Teilnehmer an der Umfrage an.“ Das spreche für das „Sprockhöveler Fahrradklima“. In der Fahrradfreundlichkeit gebe es Luft nach oben. „Aber wir gehen davon aus, dass uns die Stadt dabei unterstützen wird.“