Feuerwehr-Gerätehaus soll erneuert werden

Eine Erweiterung ist nicht einfach. Ein Neubau auf dem Areal der Traglufthalle wäre eine Option.

Foto: Gerhard Bartsch

Niedersprockhövel. Der Wirtschaftsplan der Zentralen Gebäudebewirtschaftung Sprockhövel (ZGS) für das kommende Jahr ist vom Betriebsausschuss der Stadt beschlossen und dem Stadtrat zur Verabschiedung weitergereicht worden. Die Ausschussmitglieder befassten sich auf der jüngsten Sitzung mit mehreren anstehenden Baumaßnahmen, die in der Planung berücksichtigt werden: darunter unter anderem den Neubau oder die Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses in Niedersprockhöve sowie den Bau von zwei Wohnhäusern, die von Flüchtlingen und Beziehern von Wohnberechtigungsscheinen (WBS) genutzt werden sollen.

Mit rund 500 000 Euro schlägt dabei in 2018 der mögliche Ausbau des Feuerwehrgerätehauses in Niedersprockhövel zu Buche. Wobei zunächst auf Antrag der Grünen eine Diskussion darum entbrannte, inwieweit vor dem Hintergrund des ab Sommer 2018 in Kraft tretenden neuen Brandschutzbedarfsplans zu klären ist, ob nicht auch ein Neubau des Gerätehauses auf dem Burgschützen-Gelände sinnvoll ist — sobald die dortige Traglufthalle nicht mehr für Flüchtlinge benötigt wird und abgebaut werden könnte.

ZGS-Betriebsleiter Ralph Holtze stellte den Ausschussmitgliedern denn auch die Möglichkeiten zum Aus- respektive Neubau vor. Der Ausbau am derzeitigen Feuerwehrgerätehaus an der Hauptstraße werde „nicht einfach“, da dort im Bestand und bei laufendem Betrieb gearbeitet werden müsste. Zudem sei nach einem vollzogenen Ausbau kein Platz mehr für eine mögliche weitere Expansion. Die Kosten lägen bei insgesamt etwa 1,2 Millionen Euro. Auf etwa 1,5 Millionen Euro würde der Neubau eines Feuerwehrgerätehauses am Standort der jetzigen Traglufthalle kommen.

Der Standort sei erschlossen, durch einen Umzug dorthin entstünden laut einer Testfahrt keine längeren Anfahrtszeiten bei Einsätzen, betonte Holtze. Auf Antrag der Grünen wurde deshalb einstimmig beschlossen, dass bei den weiteren Planungen neben einem Ausbau am bestehenden Standort auch ein Neubau auf dem Burgschützen-Gelände geprüft werden müsse.

Feuerwehr-Leiter Christian Zittlau zeigte sich bei der Frage nach seinen Präferenzen in der Frage „relativ neutral“. Es sei vor allem wichtig, dass die Feuerwehr bei möglicherweise steigenden Investitionskosten nicht dafür „verantwortlich gemacht werde“, erklärte er. Für ihn und seine Kameraden sei es entscheidend, dass sie von ihrem Standort innerhalb von acht Minuten nach Alarmierung am Einsatzort seien. Das sieht der aktuelle Brandschutzbedarfsplan in NRW vor. Letztlich sei es dann eine „Entscheidung der Politik“, wo das Feuerwehrgerätehaus in Niedersprockhövel stehe.

Auf Antrag der FDP befasste sich der Ausschuss auch mit dem geplanten Bau von zwei Wohnhäusern an der Hattinger Straße und der Mittelstraße. Beide Objekte sollen über den sozialen Wohnungsbau gefördert und nach der Fertigstellung Flüchtlingen oder WBS-Beziehern zur Verfügung stehen. Beide Grundstücke befinden sich in Besitz der Stadt, aufgrund der günstigen Kreditkonditionen bei der landeseigenen NRW-Bank sei die Stadt gut beraten, die entsprechenden Investitionen anzugehen, betonte Holtze. Jeweils etwa 1,5 Millionen Euro könnten die beiden Häuser kosten — im ZGS-Wirtschaftsplan sind sie für das kommende Jahr mit 800 000 Euro (Mittelstraße) und 900 000 Euro (Hattinger Straße) veranschlagt. Der Bau der Häuser sei nötig, weil derzeit rund 250 Flüchtlinge in der Stadt noch keine Wohnung hätten, betonte der ZGS-Chef.

In den Häusern könnten zumindest einige Flüchtlinge — neben deutschen Beziehern von Wohnberechtigungsscheinen — unterkommen: In dem Objekt an der Hattinger Straße sollen zwölf kleinere Wohnungen für ein bis zwei Personen entstehen, an der Mittelstraße ein Haus für etwa acht Familien. In beiden Fällen stehen allerdings noch die politischen Entscheidungen aus. Den Bedarf für die Wohnhäuser sah der Vertreter der FDP in dem Ausschuss nicht. Erwin Peddinghaus betonte, dass es nicht Aufgabe der Stadt sei, den sozialen Wohnungsbau voranzutreiben. Die Verschuldung der Stadt werde durch solche Projekte möglicherweise weiter steigen. Dem widersprachen allerdings vor allem Vertreter von SPD und Grünen. Der Antrag der Liberalen, die Kostenstellen in dem Wirtschaftsplan zu streichen, wurde mit deutlicher Mehrheit abgelehnt. Auch der Vorschlag der CDU, die entsprechenden Ausgaben zunächst mit einem Sperrvermerk zu versehen, fand bei sechs Ja- und sieben Nein-Stimmen keine Mehrheit.