Freiwilligenagentur: Meine Stunde für Sprockhövel

Bärbels Mays soll für die Stadt das Projekt mit Ehrenamtlern in Gang bringen.

Sprockhövel. Mit Familienhilfe und Fortbildung für Ehrenamtler kennt Bärbel Mays sich aus. Bis vor 15 Jahren arbeitete sie selbst in diesem Bereich beim Diakonischen Werk in Wuppertal, weiß wie sehr ehrenamtliche Hilfe in immer mehr Bereichen der Gesellschaft gefragt ist, wie gerne aber auch Menschen ihre Talente anderen zur Verfügung stellen.

Das tat sie selbst in ihrer "Familienpause", leitete im kirchlichen Bereich Kleinkindgruppen. Als neue Mitarbeiterin im Sprockhöveler Seniorenbüro soll sie sich jetzt um den Aufbau einer Freiwilligenagentur kümmern.

Angesichts eines immer größeren Anteils von älteren Menschen, sieht die Stadt in einer Freiwilligen-Agentur eine Möglichkeit zu reagieren. "Wir wollen ihr Wissen und Können stärker einbringen, müssen andererseits aber auch dem größeren Pflegebedarf Rechnung tragen", sagte Bürgermeister Klaus Walterscheid gestern bei der Vorstellung von Barbara Mays.

"Ich möchte allerdings alle Generationen einbeziehen", beschrieb die 49 Jahre alte Wuppertalerin ihr Vorstellungen. Auch junge Menschen, die sich sozial engagieren wollten, seien willkommen. Beeindruckt hat sie die Wuppertaler Initiative "Meine Stunde für Wuppertal" an der inzwischen Personen aus allen Bereichen der Stadt teilnehmen, um Verschönerungen zu leisten, aber auch konkrete Hilfsprojekte in Gang zu halten.

Etwas ähnliches wünscht sie sich auch für Sprockhövel. "Ich wünsche mir umgekehrt auch, dass sich Personen und Institutionen bei mir melden, die ehrenamtliche Unterstützung benötigen. Das könnten Altenheime genauso sein, wie Schulen oder Kindergärten, die vielleicht jemanden suchen, der zu einem bestimmten Fachgebiet aus seiner Erfahrung berichtet.

Die ehrenamtlichen Strukturen, die es in Sprockhövel bereits gibt - von der Familienhilfe über Seniorenclubs bis hin zu Vorlesepaten - lernt sie gerade kennen und stellt sich eine Vernetzung vor.

Wer sich meldet, um ehrenamtliche Hilfe anzubieten, werde nicht allein gelassen, verspricht sie. "Ich berate und betreue die Ehrenamtler." Und: "Außerdem muss das niemand für alle Zeiten machen." Die Stadt biete bei Bedarf auch Fortbildungen für Ehrenamtler an.

Zum Stützpunkt der Freiwilligenbörse soll die künftige Begegnungsstätte im denkmalgeschützten Gebäude Dorfstraße 13 werden. Dort werden bis Jahresende zwei Büros für Ehrenamtler eingerichtet, die die Börse mitorganisieren wollen. Außerdem wird das Haus auch Familien und Gruppen als Treffpunkt angeboten werden.