Gasanschluss: Das Interesse der Herzkamper ist groß (mit Video)
Viele Bürger nutzten die Gelegenheit, um sich zu informieren.
Herzkamp. Die Firma Wicke an der Elberfelder Straße stellt ihre Stromversorgung um und lässt zu diesem Zweck eine Erdgasleitung von Haßlinghausen nach Herzkamp legen. Davon könnten auch Privathaushalte profitieren — ein Anschluss an die Leitung ist zumindest theoretisch möglich. „Das kommt ganz auf die Nachfrage an“, sagt Michael Decker von der AVU Netz GmbH. „Wir haben gesetzliche Vorgaben. Wenn wir eine Leitung verlegen, muss diese wirtschaftlich sein.“ Wie hoch die Nachfrage dafür sein müsste, konnte er nicht sagen. Dies müsse noch geprüft werden. Die Fragebögen, die er zu diesem Zweck beim WZ-Mobil verteilte, waren durchaus begehrt.
Auch Karl-Heinz Schlubeck nahm einen Fragebogen mit. „Ich habe hier Eigentum, und langfristig wäre Erdgas eine Option für mich. Derzeit wird mit Öl geheizt“, sagt er. Viele der WZ-Mobil-Besucher sind aus Interesse gekommen. So etwa Wolfgang Herbert: „Wir wollen ein paar Informationen haben. Momentan bekommen wir nur Strom von der AVU“. Auch Daniela Sieber ist aus diesem Grund gekommen. „Es geht um meine Schwiegermutter.“ Momentan heizt sie noch mit einem Holz-Ofen. „Jetzt ist die Frage, ob wir eine Gasheizung einbauen können.“ Im Gegensatz zur Ölheizung sieht Sieber den Vorteil in der Größe: „Bei einer Gasheizung fällt ein großer Öltank weg.“
Helga Deffner befürwortet eine Gas-Heizung aus einem anderen Grund: „Die Heizung ist direkt warm und es dauert nicht so lange wie bei einem Elektro-Ofen.“ Ob sie sich letztendlich aber für eine Gas-Heizung entscheiden würde, weiß sie momentan noch nicht.
Markus Rübhausen spricht sich für eine Gasleitung durch Herzkamp aus: „Interesse besteht auf jeden Fall.“ Werner Putzmann und Hans-Werner Schmalenberg wissen von einer Ferngasleitung durch Herzkamp. „Die geht über Kupferdreh, Elfringhausen und dann über Herzkamp nach Barmen.“ Dabei handele es sich aber um eine AVU-fremde Leitung, wie Michael Decker erklärt.
Per E-Mail hatte sich Petra Heiermann an die Redaktion gewandt: „Ich denke, viele Anwohner würden es begrüßen, wenn eine Gasleitung nach Herzkamp verlegt würde, da sich bei der Nutzung von Erdgas die Heizkosten gegenüber Flüssiggas nahezu halbieren lassen.“
Auf den Aspekt gemeinsamen Handelns weist Holger Wanzke hin. Er hat zusammen mit sieben Nachbarn an der Barmer Straße eine große Ölheizungsanlage für acht Häuser gebaut. „Das Projekt ist für uns vor allem interessant, um vom Öl wegzukommen”, sagt er und wäre auch an einem langfristigen Vertrag interessiert. Als Vorstandsmitglied der Bürgergemeinschaft regt er an, die AVU solle zu dem Thema Gasversorgung noch mehr mit den Herzkampern ins Gespräch kommen. Seinen Nachbarn empfiehlt er, sich für die Planung zu mehreren zusammenzutun und eventuell gemeinsam einen Gasanschluss einzurichten.
Auch Stephan Schlösser von Wicke kam zum WZ-Mobil. Seinen Angaben zufolge kostet der Bau der Gasleitung rund 900 000 Euro, es wurden Angebote von WSW und AVU eingeholt. Die Leitung aus Wuppertal wäre deutlich kürzer, trotzdem war das Angebot der WSW um rund 100 000 Euro teurer. Möglicherweise hätten die WSW anderes Material verwendet und auch in anderer Bauweise gearbeitet
Die Wuppertaler Leitung wäre vermutlich über die Barmer Straße und die Elberfelder Straße geführt worden und hätte damit direkt viele Anschlussmöglichkeiten an die Herzkamper Häuser geboten.