Geld für die Ortsumgehung
L70N: Die Entlastung der Hauptstraße ist ins Ausbauprogramm des Landes bis 2011 aufgenommen worden. Nun muss noch Baurecht geschaffen werden.
Niedersprockhövel. Noch fehlt das Baurecht, aber zumindest für die Finanzierung der geplanten Ortsumgehung Niedersprockhövel - der L70 n zwischen Wuppertaler und Haßlinghauser Straße - sieht es gut aus. Die Maßnahme zur Entlastung der Hauptstraße vom Durchgangsverkehr ist mit 3,14Millionen Euro neu ins Straßenausbauprogramm bis 2011 aufgenommen worden. Der Katalog mit insgesamt 28 zusätzlichen Maßnahmen für 185 Millionen Euro wird morgen von Verkehrsminister Oliver Wittke im Bau- und Verkehrsausschuss des Landtags vorgestellt.
"Als wichtiges Signal wertet das Sprockhövels CDU-Vorsitzender Udo-André Schäfer, der von Parteifreunden vorab informiert wurde und fest davon ausgeht, dass die Maßnahme auch "drin bleibt". Das ist eine Voraussetzung dafür, dass die Maßnahme bis 2011 in Angriff genommen werden kann. "Projekte, für die schon Baurecht besteht, haben allerdings Vorrang, danach werden dann die jeweiligen Jahrespläne erstellt", hieß es gestern aus dem Ministerium. Entscheidend sei, dass in dem betreffenden Jahr dann auch genügend Geldmittel vorhanden seien.
"Es ist sehr wichtig, dass wir nun eine Perspektive haben", sagte Christian Drescher, stellvertretender Abteilungsleiter Planung, beim Landesbetrieb Straßen Südwestfalen. 2011 nennt er auch als realistisches Datum, das nötige Planfeststellungsverfahren abzuschließen und mit dem Bau beginnen zu können.
"Die Entwurfsplanung ist abgeschlossen, noch steht nur ein Lärmgutachten aus", so Drescher. Im Herbst wolle man dann das Planfeststellungsverfahren einleiten, um bei der Bezirksregierung Baurecht beantragen zu können. Dafür werden die Pläne dann öffentlich ausgelegt. Danach entscheidet die Bezirksregierung, wie eventuelle Anregungen und Bedenken von Bürgern und Behörden zu berücksichtigen sind. Das ist eine Abwägung zwischen öffentlichem Interesse und Einzelinteressen sowie Belangen der Natur. So wird beispielsweise ein landespflegerischer Begleitplan erstellt. "Das müssen wir noch abwarten, bevor wir mit dem nötigen Grunderwerb beginnen", so Drescher.
Die Stadt will mit dem Bau der Umgehungsstraße auch einen Zugang zum Schulzentrum am Börgersbruch mit Glückauf-Halle und zum Gewerbegebiet Hombergstraße verbinden. "Die nötigen Bebauungsplanänderungen werden wir parallel zum Planfeststellungsverfahren einleiten", sagte Baudezernent Bernd Woldt gestern. Er hofft, dass das gesamte Verfahren, um Baurecht zu schaffen, nicht länger als zwei Jahre dauert.
Bis auf die Grünen stehen alle Parteien hinter dieser Planung. Regierungspräsident Helmut Diegel hatte bei seinem Antrittsbesuch im vergangenen Jahr allerdings noch zusätzliche Argumente für die Notwendigkeit der Ortsumgehung gefordert, da es viele Projekte und nur beschränkte Geldmittel gebe. "Ich gehe davon aus, dass das durch zusätzliche Gutachten und nun die Aussicht auf die Finanzierung durch das Land ausgeräumt ist", so Woldt. "Es ist wichtig, dass die Maßnahme von allen mitgetragen wird, die Bezirksregierung ist schließlich Herr des Genehmigungsverfahrens."