Gesamtschule: Schüler bangen um ihre Klofrau

Die bewirtschaftete an der Wilhelm-Kraft-Gesamtschule Toilette hat sich bewährt, aber die Zuschüsse laufen aus.

<strong>Haßlinghausen. Kurz nachdem die Pausenglocke geläutet hat, geht der Andrang in der Unterstufentoilette der Wilhelm-Kraft-Gesamtschule los. Viel Arbeit für Klofrau Silke Schultz, die von vielen Schülern mit einem vertrauten "Hallo Silke" begrüßt wird. Die zehn Cent Benutzungsgebühr legt fast Jeder ungefragt ins dafür vorgesehene herzförmige Körbchen. Mancher lässt auch im Pinkelbuch anschreiben, wenn die Eltern vorab einen gewissen Betrag eingezahlt haben. "Wir gehen nur noch hierhin, früher - das war eklig", sind sich Lisa und Mareen aus der 8 c einig.

Früher, das war bevor die Toilette - eine von drei Anlagen an der großen Schule - vor zwei Jahren für 30 000 Euro vom Kreis renoviert und anschließend von Personal bewirtschaftet wurde, zunächst von Ein-Euro-Kräften. Als die Maßnahme nicht verlängert werden konnte, ist Sabine Schultz im November 2006 Angestellte des Fördervereins geworden, der auch einen Teil ihrer Lohnkosten trägt. Dazu gibt es 80 Prozent als Zuschuss von der JobAgentur EN.

Deshalb hat sich die Schule nun mit der Bitte an der Kreis gewandt, die Stelle weiterzuführen. "Ich mag mir gar nicht vorstellen, was passieren würde, wenn die Stelle wegfällt", sagt Schulleiterin Dorothee Waskönig-Kessel. Weil die Entscheidung für eine mögliche Unterstützung aber auch andere Schulen auf den Plan rufen könnte, wird sich die Politik am Dienstag im Kreisschulausschuss mit dem Thema beschäftigen müssen. "Es geht um eine Grundsatzentscheidung", sagt Kreissprecher Ingo Niemann. Generell sei zu beobachten, dass die Bewirtschaftung von Toiletten inzwischen an immer mehr Schulen üblich ist - allerdings über unterschiedliche Modelle.

Neue Toilette Auch an der Gemeinschaftshauptschule Niedersprockhövel wurde vor zwei Jahren eine Toilettenanlage vollständig renoviert und ist seitdem "bewacht".

Keine Ein-Euro-Kraft Weil eine Ein-Euro-Kraft nicht zu finden war, übernahmen Schüler die Aufsicht über die Toiletten, die nur in den großen Pausen geöffnet sind.

Pinkelgroschen Zunächst wurde auch in Niedersprockhövel eine symbolische Benutzungsgebühr von 10 Cent genommen - mit dem Erlös wurden Gel oder andere Kosmetikartikel gekauft. Seit vor Kurzem bei einem Einbruch aber die dafür vorgesehenen Wertmarken gestohlen wurden, verzichtet man allerdings auf die Gebühr.