Musikschule: Mehr geht nicht
Trotz immer weniger Wochenstunden kann die Schülerzahl gehalten werden. Für die Musikschule ein Erfolg.
Sprockhövel. Wartelisten in den Fächern Schlagzeug, Klarinette und Saxophon, Anfragen von Kindergärten nach musikalischer Früherziehung, die zurückgewiesen werden müssen: Auch im vergangenen Jahr spielte die Musikschule Sprockhövel an ihrer Auslastungsgrenze.
"Mehr ist mit den derzeit 20 Lehrkräften nicht drin", sagt Musikschulleiterin Annegret Theis, die am Montag die Bilanz im Kulturausschuss vorstellen wird. Mehr ist allerdings auch von der Politik nicht zu erwarten, die seit Jahren, die Sparnotwendigkeit betont und auslaufende Lehrverträge in der Regel nicht verlängert.
Da darf es für die Musikschule als Erfolg gelten, dass die Schülerzahl seit sechs Jahren nahezu konstant ist, trotz um zehn Prozent abgebauter Jahreswochenstundenzahl. Die Bestrebung, möglichst mehrere Schüler gleichzeitig zu unterrichten, hat ebenfalls ihre Grenzen. Immer noch jeder zweite Schüler erhält Einzelunterricht. Von einer Mehrzahl derjenigen, die ein Instrument lernen, wird das weiterhin ausdrücklich gewünscht.
Großer Wert wird weiter auf die Arbeit in Ensembles gelegt. Mit Kinderchor, Mädchenband und Saxophonquartett kamen 2006 noch drei weitere hinzu. Derzeit gibt es zwölf, wobei der Kinderchor mit 18 Mitgliedern zahlenmäßig am stärksten ist. Das Mitwirken an 61 Veranstaltungen im Jubiläumsjahr 2006 (30-jähriges Bestehen) zeigt, wie tief die Musikschule im gesellschaftlichen Leben der Stadt verwurzelt ist.
Der Preis ist allerdings beträchtlich. 357 000 Euro betrug 2006 der Zuschussbedarf für die Stadt. Der Kostendeckungsgrad sank leicht auf für Musikschulen immer noch gute 42,5 Prozent. Eine weitere Erhöhung der Teilnehmergebühren ist bereits im vergangenen Jahr abgelehnt worden, weil die Gebühren gegenüber anderen Musikschulen eher im obereren Bereich liegen.
Schülerzahl: 630 (640 in 2005)
Schülerbelegungen: 714 (721)
Beliebteste Instrumente: Gitarre (111 Schüler), Klavier/Keyboard (96), Blockflöte (48).
Unterrichtsfächer: 18
Ensemblefächer: 12