Gutachter prüft Schullandschaft

Weil die Schülerzahl sinkt, will der Kreis vorbereitet sein.

EN-Kreis. Der demografische Wandel macht auch vor den Schulen im Ennepe-Ruhr-Kreis nicht halt. Die Zahl der Kinder und damit der Schüler wird in den nächsten Jahren kontinuierlich abnehmen.

Die Folge: Städte und Kreis werden weniger Schulen zur Verfügung stellen. Diese Entwicklung sowie der Wegfall der Schulbezirksgrenzen, die Einführung der Sekundarschule, die geplante gemeinsame Beschulung von Kindern mit und ohne besonderen Förderbedarf und der Verzicht auf die verbindlichen Übergangsempfehlungen legt es nahe, über die jeweiligen Stadtgrenzen hinauszublicken und nach Kooperationsmöglichkeiten Ausschau zu halten.

Damit der Kreis und die Städte als zuständige Schulträger Aufschlüsse darüber erlangen, was möglich wäre, hat der Kreisausschuss in seiner letzten Sitzung 33 000 Euro für ein Gutachten zur Verfügung gestellt. Damit soll ermittelt werden, wie die Schullandschaft im Ennepe-Ruhr-Kreis aussieht und welche Chancen für die Schulentwicklungspläne damit verbunden sind.

In der Beschlussvorlage der Kreisverwaltung heißt es: „Bereits Ende 2009 wurde auf Initiative der kreisangehörigen Städte der Arbeitskreis ,Interkommunale Schulentwicklung’ ins Leben gerufen.

Es hat sich bei den Beratungen herausgestellt, dass angesichts der dramatischen Veränderungen bei den Schülerzahlen, erwartet wird ein Rückgang von 20 Prozent und mehr, eine interkommunale Betrachtung Sinn macht und von allen Beteiligten gewünscht wird.“

Weiter unterstreicht die Vorlage: „Festzuhalten bleibt, dass nur die dialog- und zielorientierte Zusammenarbeit zwischen allen kommunalen Schulträgern bei dem derzeitigen und sich in Zukunft noch deutlich verschärfenden Schülerrückgang für Abhilfe sorgen kann. Das setzt allerdings auch den Willen der einzelnen Kommunen und des Kreises voraus, unter Zurückstellung von kommunalen Interessen über die bestmögliche schulische Bildungs- und Ausbildungsstruktur zu diskutieren und zu entscheiden, gegebenenfalls auch durch Aufgabe einzelner Schulen oder Schulformen in der eigenen Stadt.“

Bevor darüber diskutiert werden müsse, gelte es aber, das Gutachten abzuwarten. Diese übergreifende, regionale Untersuchung und Beurteilung der zukünftigen Entwicklungen der Schullandschaft könne wertvolle Hinweise und Handlungsempfehlungen liefern. Mit ersten Ergebnissen ist im Frühjahr 2012 zu rechnen.