NACHGEHAKT Hallensperrungen: Vereine ziehen Zwischenbilanz

Zwei Hallen in Haßlinghausen und das Schwimmbad sind derzeit von Flüchtlingen belegt. Die Stadt hat für die Vereine einen Ausweichplan erarbeitet.

Sprockhövel. Wie überall in der Region wurden auch in Sprockhövel Sporthallen von der Stadt als Notunterkünfte für Flüchtlinge gesperrt. Seit September sind neben der großen und kleinen Haßlinghauser Halle auch das unter der kleinen Halle liegende Schwimmbad geschlossen. Dank großer Entgegenkommen aller Beteiligten konnte die Stadt und Ralph Holtze, Chef der zentralen Gebäudebewirtschaftung (ZGS), in Abstimmung mit Hans-Jürgen Piorrek und Helmut Dikty vom Stadtsportbund mit den betroffenen Vereinen einen „Ausweichplan“ erarbeitet.

Nach rund drei Monaten fällt die Bilanz der jeweiligen Vorstände gemischt aus. Udo Goldberg, Vorsitzender der DLRG, musste schon rund zehn Abmeldungen registrieren.

Für ihre drei Schwimm-Stunden wurde den Rettungsschwimmern zwar eine Ausweichstunde in Niedersprockhövel zugewiesen. Doch einige Eltern wären nicht bereit gewesen, den Aufwand auf sich zu nehmen. „Auch wenn die Stadt und der Bürgermeister Ulli Winkelmann sich viel Mühe gegeben haben, ist die Lage für uns am schwierigsten“, beklagt der DLRG-Chef.

Dabei wird die Schwimmhalle nicht für die Nutzung durch die Flüchtlinge, sondern zur Lagerung der Hallengerätschaften genutzt.

Klaus-Dieter Hiedels von den Haßlinghauser Handballern ist hingegen froh, seinen Mannschaften noch genügend Kapazitäten anbieten zu können. „Wir lassen für eine Einheit unsere Oldies mit unserer Kreisliga-Mannschaft trainieren“, sagt der Obmann des HC Haßlinghausen. „Das ist sicher nicht das Optimale. Aber anders geht es ja im Moment nicht.“ Ebenso wie Goldberg gibt er an, das Beste aus der Situation zu machen.

„Überhaupt zeigen alle Vereine sehr viel Verständnis und kommen uns sehr entgegen“, lobt Dikty das Zusammenspiel zwischen seinem Stadtsportbund, der Stadt und den Vereinen. Auch die Bogenschützen würden mit dazugehören, die viel Improvisationskunst bewiesen, bestätigt der Sportwart, der allerdings mahnt. „Noch eine Hallensperrung wäre schwer vermittelbar.“

Vor allem die Kommunikation mit Holtze und seinem Team würde hervorragend funktionieren. Gemeinsam, ist der frühere Handballer sicher, sei die Zeit der Enge zu meistern.