Herzkamp: „Hier tut sich gar nichts“

Anwohner der Herzkamper Mulde beklagen sich seit langem über den Zustand ihrer Straße. Nur eine Besserung ist vorerst nicht in Sicht.

Herzkamp. Wenn Nadine Lamberti an den Zustand der Straße vor ihrem Haus denkt, wird ihr ganz anders. Seit drei Jahren wohnt Lamberti mit ihrer jungen Familie mittlerweile im Neubaugebiet an der Herzkamper Mulde. Dort stehen zahlreiche schicke neue Häuser, doch die Straße gleicht immer noch einer Baustelle. Hoffnung auf Besserung hat sie vorerst nicht.

So werden Lamberti und die anderen ansässigen Familien vorerst weiter mit den täglichen Problemen leben müssen, die eine unfertige Straße so mit sich bringt. Das ist auf der einen Seite der Staub, der ständig aufgewirbelt wird und sich in der Kleidung, an der Hausfassade oder dem Dach festsetzt. „Viel schlimmer ist es aber für die Kinder. Obwohl das hier mal eine Spielstraße werden soll, können die Kinder gar nicht richtig auf der Straße toben. Aber deswegen wohnen wir doch hier“, sagt Lamberti.

Natürlich zieht es die vielen Kinder der Nachbarschaft trotzdem regelmäßig nach draußen, doch häufig bleiben von den Nachmittagen auf der Straße nichts als blaue Flecken und aufgeschürfte Knie. Unfallfrei mit Inlineskates fahren ist komplett unmöglich, und auch auf dem Fahrrad ist es nicht leicht. An manchen Stellen stehen die Kanaldeckel hoch, es gibt viele hohe Kanten, Schotterboden und teilweise sogar frei liegende Elektrokabel.

Ähnlich sieht das ihre Nachbarin Ivonne Maschke. Auch die Mutter eines achtjährigen Sohnes hat täglich mit dem Schmutz und den Unwägbarkeiten zu kämpfen. Schlicht unzumutbar war es im Winter. Da die Stadt die Straße noch nicht vom Bauträger übernommen hat, gab es keinen wirklichen Winterdienst. „Wir sind hier gar nicht herausgekommen“, sagt Maschke, die die Hoffnung fast schon aufgegeben hat: Zwar beschweren sich die Anwohner bereits seit längerer Zeit bei der Stadt, „aber hier tut sich gar nichts.“

Bei der Stadt hat man Verständnis für den Ärger, doch schnelle Änderungen kann Willi Schäfers vom Ressort Tiefbau der Stadtverwaltung nicht versprechen. Denn noch gehört die Straße dem Bauträger. „Wir werden die Straße erst übernehmen, wenn bis auf zwei Grundstücke alle Flächen bebaut sind“, sagt Schäfers.

Aktuell sind allerdings noch sieben Flächen frei. Schäfers: „Wir müssen darauf achten, dass wir die Straße nicht zu früh übernehmen. Erst wenn gesichert ist, dass durch Baumaschinen keine teuren Schäden entstehen, die die öffentliche Hand bezahlen müsste, übernehmen wir die Straße.“