Sprockhövel Jeki-Abschlusskonzert : Erster Auftritt vor großem Publikum

Beim Abschlusskonzert im Rahmen des NRW-Programms „Jedem Kind ein Instrument“ zeigte sich, wie erfolgreich das Instrumentenprogramm läuft.

Foto: Stefan Fries

Sprockhövel. Im Veranstaltungsforum der Grundschule Börgersbruch in der Dresdner Straße mussten noch jede Menge Stühle herangeschafft werden, als am Montagnachmittag das Abschlusskonzert im Rahmen des NRW-Programms „Jedem Kind ein Instrument“ auf dem Programm stand. „Mit diesem Andrang hatten wir nicht gerechnet“, staunte Musiklehrer Andreas Gottschlich von der Musikschule Sprockhövel, der wie seine Kollegen mit den Kindern der zweiten bis vierten Klasse entweder zusammen musizierte oder ein wenig Hilfestellung gab und im übrigen den „Charme der ersten Darbietung“ betonte.

Bei „Jedem Kind ein Instrument“ (Jeki) werden die Grundschüler der ersten Klasse mit verschiedenen Instrumenten vertraut gemacht. Nach einem Jahr kann sich jedes Kind für Blockflöte, Querflöte, Klavier, Trompete oder Keyboard entscheiden und wird bis zum vierten Schuljahr zu günstigen Konditionen unterrichtet. „Dann muss das Instrument allerdings gekauft oder abgegeben werden. Aber viele Eltern kaufen ihrem Kind bei Eignung auch ein höherwertiges Instrument“, erklärte Annegret Theis, die die Musikschule Sprockhövel zusammen mit Dorothee Bahne leitet.

Was die jungen Künstler in den letzten Monaten gelernt hatten, das konnte sich hören lassen, auch wenn bisweilen nicht der richtige Ton getroffen wurde. Die Stücke waren je nach Leistungsstand und Mut der Kinder ausgesucht. „Etwaige Fehler haben wir absichtlich eingebaut, damit es nicht so perfekt klingt“, hatte Andreas Gottschlich gescherzt, bevor die ersten drei Blockflöten, am Klavier begleitet von Musik-Pädagogin Annette Berghaus, erklangen.

Hörte sich manches der kleinen Mädchen noch recht zaghaft an, so zeigte die zehn Jahre alte Oriana auf ihrer eigenen Flöte schon eine gewisse Routine, als sie „Barocco“ fehlerfrei spielte. Ihrer Mutter Gwendolina Jansen fiel ein Stein vom Herzen: „Ich war bestimmt aufgeregter als meine Tochter.“

Sichtlich Spaß am Musizieren hatte auch der acht Jahre alte Fabian, als er auf dem Keyboard einen schmissigen „Yankee doodle“ hinlegte, während die ganz jungen Violinistinnen froh waren, dass ihnen ihre Lehrerin Hildegard Przemus freundlich half. Doch die drei Mädchen schafften es in ihrem Trio bravourös, punktgenau gemeinsam zu beginnen — und zu enden.

Musiklehrer Andreas Gottschlich demonstrierte mit seinen Schützlingen auch, wie sich das Spiel der Kinder im Laufe der drei Jahre entwickelt. Sieben Klarinetten wurden von den einzelnen Jahrgängen erst auf einfache, dann auf fortgeschrittene und im dritten Jahr auch recht anspruchsvolle Weise zum Klingen gebracht.

Ein junges Trompeten-Trio interpretierte e „Freude, schöner Götterfunken“ quasi als Vorprogramm für das kleine Orchester „Kunterbunt“ unter der Leitung von Claus-Peter Quabach, der noch einmal betonte, wie viel Spaß Musizieren und Unterrichten macht. „Möge die Straße“, das alte irische Volkslied, und „Alle Vögel sind schon da“ — dargeboten von Gitarre, Block- und Querflöte — bildeten den Abschluss des Konzerts der kleinen Debütanten.

Nur die kleine Violinistin Lilo (10) sah nicht so glücklich aus. „Ich glaub, das hat nicht so gut geklungen“ meinte sie nach ihrem Auftritt bekümmert und erklärte: „Ich war so aufgeregt.“ Aber auch beziehungsweise gerade beim Spielen von Instrumenten gilt: „Aller Anfang ist schwer“, zumal wenn man erstmals vor rund 100 Zuhörern auftritt.