Jugendzentrum soll barrierefrei werden
Die Stadt will das Gebäude umbauen. Rat muss darüber entscheiden.
Niedersprockhövel. Mit dem Umbau und der Erweiterung von gleich mehreren Kinder- und Jugendeinrichtungen befasst sich der Stadtrat Sprockhövel heute Abend bei seiner Sitzung. Auf der Tagesordnung stehen unter anderem Umbaupläne für das Jugendzentrum (JZ) Niedersprockhövel, das barrierefrei gestaltet werden soll. Damit soll die Einrichtung besser von behinderten Kindern und Jugendlichen sowie - bei Bedarf - älteren Menschen genutzt werden können. Das Gebäude befindet sich im Eigentum der Stadt.
Möglich wird die Erweiterung, weil die bisherige Sozialstation der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Niedersprockhövel aufgegeben wurde und deren Mietvertrag mit der Zentralen Gebäudebewirtschaftung der Stadt Sprockhövel (ZGS) Ende November ausläuft. Durch die geplanten Arbeiten am Jugendzentrum könnten unter anderem die Angebote für die Integrationsarbeit oder die Flüchtlingshilfe ausgeweitet werden, sagt ZGS-Leiter Ralph Holtze. Die Sozialstation der AWO hatte sich im Erdgeschoss des Doppelhauses befunden, in der oberen Etage des Gebäudes gibt es eine Mietwohnung.
Die städtischen Kosten für die geplante Erweiterung liegen bei rund 65 000 Euro. Mit der Baumaßnahme möchte die Stadtverwaltung die sogenannte Inklusion — also das Zusammenleben von Behinderten und Nichtbehinderten — in der Kinder- und Jugendarbeit verbessern. Die Bauarbeiten könnten im kommenden Jahr beginnen. Das Inventar soll „kostenneutral“ von der AWO übernommen werden. Die Gestaltung der Räume soll von und durch die Jugendlichen geschehen — soweit dies möglich ist.
Derzeit können nach Angaben der Stadt in dem Jugendzentrum keine Angebote für Menschen mit einem Handicap gemacht werden: Eine hohe und mehrstufige Treppe führt in das Haus, das Jugendcafé liegt im ersten Stock. Der Zugang in die bisherigen AWO-Räumlichkeiten ist dagegen behindertengerecht. Durch eine Verbindung der beiden bisherigen Haushälften können so auch die anderen Räumlichkeiten im Jugendzentrum erschlossen werden. Überdies ist geplant, eine Toilette behindertengerecht auszubauen.
Die derzeitige Küche des Jugendzentrums soll zum Spieleraum umgewidmet werden. Dort könnte dann der zentrale Spieleverleih eine neue Heimat finden und auch Tischspiele zur Verfügung stehen. Das alte Büro im Dachgeschoss, wo sich noch der Spieleverleih befindet, soll vor allem als Lagerraum genutzt werden.
Die Küche soll im Zuge der Umbauarbeiten in die früheren AWO-Räumlichkeiten ziehen. Hier existieren bereits eine Küche sowie ein angrenzender Mehrzweckraum. Vor allem die Teilnehmer der Kochkurse würden davon profitieren.
Die aus zehn bis 20 Teilnehmern bestehenden Gruppen können zentral an einem großen Tisch sitzen oder auch den angrenzenden Raum nutzen. Bereits jetzt bietet das Jugendzentrum von montags bis freitags sieben unterschiedliche Kochkurse an: oft in Kooperation mit den lokalen Schulen oder der Flüchtlingshilfe.
In einem weiteren Tagesordnungspunkt befassen sich die Stadträte heute Abend mit der Erweiterung von zwei Kita-Gruppen. So soll die städtische Kindertagesstätte „Kifaz Miteinander“ in Niedersprockhövel um eine halbe Gruppe erweitert werden. Derzeit hat die Einrichtung in der Hauptstraße 66 Kinder: 14 im Alter von unter drei Jahren, 52 im Alter von über drei Jahren. Dort sollen im kommenden Jahr zehn Kita-Plätze hinzukommen: Sieben Plätze für über-dreijährige und drei Plätze für unter-dreijährige Kinder.
Auch die Kita der Elterninitiative KAZ in Niedersprockhövel soll wachsen: Dort ist geplant, fünf weitere U-3-Plätze zu schaffen. Derzeit hat die Einrichtung in der Gutenbergstraße 15 Plätze für Kinder im Alter von unter drei Jahren im Angebot.