Sprockhövel Flüchtlingshilfe freut sich über die EN-Krone

Die Initiative wurde unter anderem für ihr Projekt zum Urban Gardening ausgezeichnet.

Foto: Bernd Henkel/AVU

EN-Kreis/Sprockhövel. Bei der Flüchtlingshilfe Sprockhövel setzen sich zahlreiche ehrenamtliche Helfer in verschiedenen Bereichen für Flüchtlinge in Sprockhövel ein. Für das Urban-Gardening-Projekt wurde der Initiative jetzt die EN-Krone und ein Preisgeld von 2000 Euro verliehen.

Foto: Stefan Fries

Koordinatorin Miriam Venn erzählt mehr darüber. „Bei unserer Urban-Gardening-Aktion haben wir gemeinsam mit Geflüchteten und Nachbarn die Gemeinschaftsunterkünfte in der Dresdener Straße mit Pflanzen bestückt.“ Dies habe mehrere positive Effekte. „Da die Unterkünfte sehr karg sind - manche Zimmer sind nur mit Metallbetten bestückt — hat die Bepflanzung Einfluss auf die Lebensqualität, denn es sieht einfach schöner aus. Ein Umzug in private Wohnungen ist für die Flüchtlinge gerade nicht möglich, da ist es wichtig, für mehr Wohnlichkeit zu sorgen.“

Zudem bereite es den Helfern und Flüchtlingen großen Spaß, mit Blumen und Pflanzen zu arbeiten. „In den Containern wohnen viele Familien und gerade die Kinder haben viel Freude daran. Aber es haben alle Bewohner begeistert mitgemacht. Durch das gemeinsame Tun entsteht Kontakt zwischen Bürgern und Bewohnern, so dass Vorurteile abgebaut werden.“ Geplant ist es, ab dem Frühjahr Stück für Stück alle Unterkünfte mit Hochbeeten und Blumenkübeln zu bestücken. „Die Bewohner haben ja auch nicht viel Geld und so bietet es sich an, selbst Gemüse anzubauen. An der Dresdener Straße hat sich auch ein Freiwilliger gefunden, der sich hauptsächlich um die Pflanzen kümmert. Der hat sich total gefreut, dass er eine Aufgabe hat.“

Für das sinnvolle Projekt wurde die Sprockhöveler Flüchtlingshilfe von der AVU mit 2000 Euro unterstützt. Davon sollen nächstes Jahr Gartengeräte, Pflanzen und Material für Hochbeete angeschafft werden. „Ich glaube, dass wir den Preis nicht nur für dieses eine Projekt, sondern für unser gesamtes Engagement bekommen haben“, meint Venn.

So führen die Mitarbeiter beispielsweise Sprachkurse auf ehrenamtlicher Basis durch, unterstützen Flüchtlinge durch Begleitung zu Behörden, helfen bei den Hausaufgaben oder bieten eine Kleiderkammer an. Auch werden Geflüchtete in Praktika vermittelt. Viele der Angebote der Initiative, zum Beispiel Yoga oder das Repair Café richten sich auch an Einheimische. „Wir haben rund 300 ehrenamtliche Mitarbeiter und auch, wenn das Thema ein wenig aus den Medien verschwindet, entstehen weiterhin neue Projektideen. Die Probleme der Geflüchteten werden auch nicht weniger und die individuelle Betreuung ist intensiver geworden, sodass wir uns immer über ehrenamtliche Helfer freuen.“