Kängurus im Garten: Hiddinghausens junge Hüpfer
Friedrich und Nicol Neudek haben ein ungewöhnliches Hobby — in ihrem Garten hüpfen vier Rotnacken-Kängurus.
Hiddinghausen. Ungläubige Blicke, Erstaunen und dann die Frage, ob die echt sind — Nicol Neudek kennt mittlerweile das Verhalten ihrer Gäste, wenn die zum ersten Mal die Kängurus im Garten der Hünninghauser Bauernstube entdecken. „Manche fragen sich auch, ob sie vielleicht ein Glas zu viel getrunken haben“, sagt Neudek lachend.
Vier Kängurus hüpfen derzeit durch das Gehege hinter der Gastwirtschaft, ein fünftes guckt bislang nur aus dem Beutel seiner Mutter. „Wir wissen noch nicht, ob es ein Männchen oder Weibchen ist“, sagt Neudek. Sie war es, die 2009 das erste Känguru-Pärchen nach Sprockhövel holte, den Ausschlag gab allerdings ihr Mann.
„Ich wollte damals Streifenhörnchen haben“, erzählt Nicol Neudek, „worauf mein Mann Friedrich sagte, dann könne ich auch Kängurus besorgen“. Gesagt, getan. Nicol Neudek machte sich im Internet schlau, nahm Kontakt zu einem Züchter auf und schon bald zogen Volker und Simona, zwei Rotnacken-Kängurus (Bennett-Wallaby) an die Albringhauser Straße.
„Wir haben die beiden nach unseren Freunden benannt“, erzählt Nicol Neudek. Und als sich Nachwuchs anbahnte, war klar, dass das Baby-Känguru Dennis heißen musste — wie sein Namenspate im wahren Leben. Damit Dennis nicht allein bleibt, holten die Neudeks schließlich noch Sheila dazu.
„Wir hatten mal australische Gäste und die haben behauptet, in ihrer Heimat würden Känguru-Weibchen Sheila heißen. Also haben wir sie Sheila genannt.“
Für die Gäste der Hünninghauser Bauernstube sind die Kängurus zu einer kleinen Attraktion geworden. Vor allem Familien kommen oft vorbei, um die Wallabies zu sehen. „Die meisten wollen dann irgendwann wissen, ob es hier in Deutschland nicht zu kalt für die Tiere ist“, erzählt Neudek.
Dabei seien die Temperaturen überhaupt kein Problem, schließlich sinke auch in ihrer Heimat Australien die Temperatur nachts oft unter null Grad. „Als es im Winter schneite, hatten die einen Heidenspaß im Gehege.“
Ein andere, gern gestellte Frage ist die nach dem Futter. „Das sind reine Vegetarier, die leben in erster Linie von Gras“, weiß Neudek. Auch Brot wird augenscheinlich gern genommen. Als Nicol Neudek sich dem Känguru-Gehege nähert, kommen die Tiere schnell angehüpft, nur Sheila hält sich im hinteren Teil des Geheges auf. „Ich glaube, da kommt auch bald Nachwuchs“, sagt Neudek.