Verkehr L70n in Sprockhövel: Freigabe ist für August geplant

Sprockhövel · Bau der Umgehungsstraße geht dem Ende zu.

Voraussichtlich im August wird die Umgehungsstraße L70n in Niedersprockhövel – hier am Kreisverkehr im Gewerbepark – vom Landesbetrieb Straßen NRW für den allgemeinen Verkehr freigegeben.

Foto: Bernhard Romanowski

Noch versperren rot-weiß gestreifte Baken eine der drei Ausfahrten am Kreisverkehr – die Durchfahrt der L70n, die von der Hauptstraße südwestlich Richtung Haßlinghauser Straße führt. Auf einem großen Schild, das der Landesbetrieb Straßen NRW als Bauherr seinerzeit schräg gegenüber des Rewe-Markts aufgestellt hat, steht geschrieben: „Neubau der Umgehung Niedersprockhövel voraussichtlich bis März 2023.“ Die offenkundig dreimonatige Verzögerung sieht Andreas Berg als Ansprechpartner von Straßen NRW auf WZ-Nachfrage dennoch gelassen.

Die Strecke wird wohl
erst im August freigegeben

„Bei einer Baumaßnahme dieser Dimensionen ist das eine marginale Verzögerung“, so Berg. Die Angabe auf dem Schild gebe die geplante Bauzeit wieder. „Das kann man nicht immer einhalten“, weiß er. Materialengpässe hätten dazu geführt, dass die Strecke voraussichtlich erst im August für den Verkehr freigegeben werden kann, wie Berg prognostiziert. Derzeit werden noch Asphaltierungsarbeiten auf der Trasse durchgeführt. Dann fehlt nur noch die Radbrücke. „Die Widerlager stehen schon. Bei den Auflagern gibt es Lieferprobleme“, berichtet Andreas Berg weiter. Ursprünglich sei ein Termin am 4./5. Juli für die Einsetzung der Stahlkonstruktion mittels zwei großen Autokranen vorgesehen gewesen.

Wann genau der Termin nun stattfinden wird, wusste Berg noch nicht zu sagen. Straßen NRW wird aber im Vorfeld darüber informieren, so der Fachmann. Zum Kostenrahmen konnte er auch nicht viel sagen. Wie teuer die Baumaßnahme letztlich war, werde sich nach der Fertigstellung zeigen, sagt Berg.

Kritik der Grünen
an der Baupolitik des Landes

Die seit Jahrzehnten geplante Ortsumgehung L70n wird jedenfalls teurer als seinerzeit geplant, als noch von rund 4,3 Millionen die Rede war. Als am 19. Dezember 2018 der symbolische Spatentich für das Bauprojekt stattfand, ließ es sich Henrik Wüst, damals noch NRW-Verkehrsminister, nicht nehmen, dabei zu sein. Zwischenzeitlich ließ die NRW-Landesregierung verlauten, dass das Bauprojekt mit mehr als 12,57 Millionen zu Buche schlagen wird, nachdem die Mitglieder von Bündnis 90/Die Grünen in Sprockhövel eine Anfrage gestellt hatten. Verena Schäffer, Fraktionsvorsitzende und grüne Landtagsabgeordnete aus dem EN-Kreis, kommentierte seinerzeit: „Die L70n ist leider ein konkretes Beispiel dafür, wie teuer uns alle die verfehlte Verkehrspolitik der Landesregierung zu stehen kommt. Teuer sind die Baukosten und teuer ist es, weil das Geld und die Planungskapazitäten für den Erhalt unserer Straßeninfrastruktur sowie den Ausbau von Radinfrastruktur und ÖPNV als Beitrag zum Klimaschutz fehlen. Klar ist, dass der Verkehrssektor seinen Beitrag zum Klimaschutz leisten muss – deshalb können wir nicht das ganze Land mit Umgehungsstraßen vollbetonieren – stattdessen brauchen wir den Ausbau des ÖPNV.“