Löhener Egge: Anwohner errichten eine "Gegensperre"
Nachbarn einer streitbaren Erbengemeinschaft nehmen Revanche.
Obersprockhövel. Eine rot-weiße Kette mit der Aufschrift "Durchfahrt verboten" versperrt seit gestern morgen der Familie Himmerich am Ende des Schulwegs die Zufahrt zu ihrem Grundstück. Nachdem die Erbengemeinschaft am Samstag wie berichtet ein ihr gehörendes Teilstück der Löhener Egge mit Zäunen und Erdwällen abgesperrt und damit die Durchfahrt für Anwohner unmöglich gemacht hatte, ist sie nun selbst ausgesperrt - eine gemeinsame Aktion der Nachbarn.
Das betreffende Straßenstück des Schulwegs gehört Adi Ostertag. Seit Jahrzehnten sei es selbstverständlich, Nachbarn die Durchfahrt zu gewähren. Von guter Nachbarschaft mit der Erbengemeinschaft ist allerdings längst nicht mehr die Rede.
Gestern Nachmittag saß man sich wieder einmal im Amtsgericht gegenüber. Es ging darum, dass über das von den Himmerichs abgesperrte Stück ein Wanderweg verläuft. "Kein Ergebnis, es wurde vertagt", so Ostertag.
Die Stadt versucht unterdessen per Ordnungsverfügung und Enteignungsverfahren, die Löhener Egge zu öffnen. "Alles aber Maßnahmen, gegen die Rechtmittel eingelegt werden können". dämpte Bürgermeister Klaus Walterscheid vor Ort die Aussicht auf schnelle Erfolge.
Die Anwohner baten vor allem darum, die Verkehrssituation an der Einmündung Löhener Egge/ Wuppertaler Straße zu entschärfen - derzeit ihre einzige Zufahrt. Die liegt in einer Kurve, es gibt keine Spiegel, und auf der Landstraße gilt Tempo 70. "Wir versuchen alles, aber der Landesbetrieb Straßenbau muss mitspielen, entschuldigte sich Baudezernent Bernd Woldt. Die Situation ist allerdings seit Jahren bekannt.